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Blick auf die Berliner Wohnungslandschaft

© Stock Adobe/Robert Herhold

Tagesspiegel Plus

Ende des Preisbooms in Sicht: „Risiko einer abrupten Neubewertung im Häusermarkt“

Die Deutsche Bank geht davon aus, dass der Immobilienmarkt den Höhepunkt überschritten hat. Hier erklärt ihr Immobilienexperte, warum und wo es billiger werden könnte.

Herr Möbert, Sie sagen in Ihrer neuen Studie voraus, dass der deutsche Preisboom am deutschen Immobilienmarkt 2024 enden wird. Was macht Sie da so sicher?
Sicher sind wir nicht. Aber 2024 stellt den mittleren Wert unserer Berechnungen dar. Es kann auch sein, dass der Preiszyklus schon vorher zu Ende geht. Wir sind jedenfalls ziemlich sicher, dass der Immobilienboom in Deutschland in dieser Dekade endet – und dies eher früher als später.

Derzeit bietet der Markt noch ein anderes Bild. Die Preise steigen aus Sorge vor der Inflation auf Rekordhöhen, die Flüchtlingswelle aus der Ukraine verschärft die Wohnungsnot. Ist das in Ihrem Modell adäquat berücksichtigt?
Wir haben es berücksichtigt. Ob auf adäquate Art und Weise, muss die Zukunft zeigen. Wir haben angenommen, dass Deutschland rund eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen wird, von denen 250.000 in den 126 größten Städten wohnen werden. Da wir derzeit rund zwei Millionen freie Wohnungen in Deutschland haben, könnte zumindest rechnerisch ein Großteil der Flüchtlinge auf Regionen verteilt werden, in denen kein großer Preis- und Mietdruck herrscht.

Sollte es so kommen, wird der Wohnraum in den 126 Orten kurzfristig zwar knapper. Aber wir bauen momentan in den meisten Städten recht kräftig. In den kommenden Jahren dürften in den allermeisten Städten auf niedrigem Niveau Leerstände entstehen. So würde sich der Wohnungsmangel entspannen.

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