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Tiefe Erschöpfung: Fünf bis zehn Prozent der Corona-Patienten bekommen Post Covid.

© Imago/Maskot

Tagesspiegel Plus

Hilfe für Post-Corona-Patienten: Das erwartet Sie in der Long-Covid-Reha

Viele Corona-Infizierte leiden an Langzeitfolgen. Eine Reha-Maßnahme soll sie wieder fit für den Alltag machen. So kommen Sie an einen Platz.

Als sich Marie Weber mit Corona infizierte, sah es nach einem einfachen Fall aus. „Ich hatte einen milden Verlauf“, erzählt die junge Frau, die ihren echten Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. Erwischt hatte es sie im Dezember 2020, in der zweiten Corona-Welle. Nach drei Wochen war die Berlinerin wieder fit. Doch die Erholung war nicht von Dauer. Im Gegenteil: Ostern ging plötzlich nichts mehr. „Es war, als ob jemand den Stecker gezogen hätte“, erinnert sich die IT-Expertin. Eine tiefe Erschöpfung lähmte sie. Von der erfolgreichen Programmmanagerin, Anfang 30, keine Spur mehr. „Ich habe es gerade mal geschafft, am Tag die halbe Geschirrspülmaschine auszuräumen“, erzählt Weber. Dann musste sie sich wieder hinlegen. Auch längeres Stehen klappte plötzlich nicht mehr.

Immer wieder suchte die Berlinerin Hilfe bei Ärzten, doch die wussten nicht weiter. Organisch fanden sie nichts. „Die Menschen sehen optisch unversehrt aus und sind dennoch krank und nicht arbeitsfähig. Dadurch kommen noch Ängste und Depressionen dazu“, weiß Jördis Frommhold, Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm. Die Diagnostik ist schwierig, denn die Symptome sind unspezifisch: Müdigkeit, Fatigue - die lähmende, tiefe Erschöpfung –, Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Manchmal kommen auch Lungen-, Nieren- und Herzprobleme dazu.

Marie Weber kämpft sich zurück. Nach der Reha geht es ihr besser.
Marie Weber kämpft sich zurück. Nach der Reha geht es ihr besser.

© Doris Spiekermann-Klaas

Inzwischen hat die Krankheit einen Namen: Sie heißt Long- oder Post-Covid. Die Definitionen sind unterschiedlich. Long Covid bezeichnet landläufig gesundheitliche Beschwerden, die noch vier Wochen nach der Ursprungsdiagnose andauern, und Post Covid solche, die auch nach zwölf Wochen noch vorhanden sind oder neu auftreten. Andere benutzen Long Covid inzwischen aber als Bezeichnung für anhaltende somatische Krankheitsfolgen etwa Einschränkungen der Lunge, während Post Covid eher auf allgemeinere Beeinträchtigungen und psychosoziale Probleme abstellt.

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