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© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Tagesspiegel Plus

Mit der Modern Money Theory aus der Krise?: „Deutschland hat kein Schuldenproblem, es ist mehr als genug Geld da für Investitionen“

Buchautor Maurice Höfgen meint, der Staat könne Geld praktisch aus dem Nichts schaffen. Im Interview erklärt er, warum Schulden oder Inflation kein Problem seien.

Von Corinna Cerruti

Als während der Krise Deutschland Milliarden für Corona-Hilfen und Kurzarbeitergeld ausgab, warnten Experten schon vor der hohen Schuldenlast, die die Steuerzahler:innen noch Jahrzehnte abzahlen müssten. Der sogenannten Modern Money Theory (MMT) zufolge kann der Staat aber aus dem Nichts Geld schaffen. Schulden seien damit kein Problem. Wie passt das zusammen?
Erstmal nehmen die meisten Menschen an, dass der Staat nur das Geld seiner Bürger:innen ausgibt. Das stimmt aber nicht: Das Geld des Staates ist das Geld seiner Zentralbank. Denn der Bund führt sein Konto bei der Bundesbank, über das das Finanzministerium seine Ausgaben tätigt und Steuern empfängt. Wie füllt es das Konto auf? Über Steuereinnahmen und über den Verkauf von Staatsanleihen. Wenn der Bund mehr Geld ausgibt, als er über Steuern einnimmt - wie zuletzt in der Corona-Krise der Fall - dann muss er neue Staatsanleihen verkaufen.

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