zum Hauptinhalt
Die Welt teilt sich neu auf. Grafik: Stephan Schmitz/Handelsblatt

© Handelsblatt / Stephan Schmitz/Handelsblatt

Tagesspiegel Plus

Gescheitertes Credo vom „Wandel durch Handel“: Putins Krieg hat die deutsche Lebenslüge platzen lassen

Der Krieg gegen die Ukraine stoppt die Globalisierung, verteilt Macht und Wohlstand neu. Für die Bundesrepublik könnte dies schwerwiegende Folgen haben.

Von

Noch nie war Indiens Premierminister Narendra Modi international ein so gefragter Gesprächspartner wie in den vergangenen Wochen. Seit Anfang April hat er einen Videogipfel mit US-Präsident Joe Biden abgehalten, den britischen Premier Boris Johnson sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Neu-Delhi empfangen und sich in Europa mit Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron getroffen. Auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow schaute in Modis Residenz vorbei.

Dass der Westen auf der einen und Russland auf der anderen Seite so intensiv um die Gunst der größten Demokratie der Welt werben, ist das vielleicht sichtbarste Symptom der geopolitischen und weltwirtschaftlichen Zeitenwende, die der Ukraine-Krieg markiert: Die Welt spaltet sich wieder in Machtblöcke.

Die Grenzen zwischen ihnen werden markiert von weltanschaulichen Differenzen. Der autoritäre Kollektivismus der Großmächte Russland und China steht gegen die EU und die USA, deren Gesellschaftssysteme auf Demokratie und individuellen Freiheitsrechten fußen.

Die Welt teilt sich in vier Blöcke

Dazwischen: Eine ganze Reihe von Staaten vor allem im globalen Süden, die mal geschickt zwischen diesen Machtblöcken lavieren, mal zum Spielball ihrer Interessen werden.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true