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Nach dem Memorial-Verbot: Den verfemten Opfern ein Gesicht gegeben
Schluss mit der Aufarbeitung des stalinistischen Terrors? Die Menschenrechtsorganisation Memorial passt nicht mehr in die Geschichtspolitik der Russischen Föderation. Das Gedächtnis der Nation ist in Gefahr.
Von Bernhard Schulz
Kurz vor dem Jahreswechsel löste das Oberste Gericht Russlands die Menschenrechtsorganisation „Memorial International“ als Dachverband sowie das Menschenrechtszentrum gleichen Namens auf. Die Verstöße, die Memorial zur Last gelegt wurden, nehmen sich konstruiert aus: Insbesondere sei auf Papieren der Organisation der Hinweis unterblieben, dass es sich um einen „ausländischen Agenten“ handele.
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