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Ein Reservist der Bundeswehr hält auf einem Übungsplatz der Bundeswehr ein Sturmgewehr in seinen Händen.

© dpa/Christoph Schmidt

„Wir fühlen uns wie West-Berlin“: Litauen drängt auf schnelle Stationierung der Bundeswehr

Die Bundesregierung hat die versprochenen 4000 Soldaten noch immer nicht an der Nato-Ostflanke stationiert. Litauens Vize-Außenminister Survila fordert zur Eile auf.

Litauen hat die Bundesregierung mit Blick auf die zugesagte Stationierung von 4000 Bundeswehr-Soldaten an der Nato-Ostflanke zur Eile aufgefordert. „Wir sollten uns jetzt darauf konzentrieren, einen ehrgeizigen und schnellen Zeitplan für die vollständige Stationierung zu vereinbaren“, sagte der litauische Vize-Außenminister Jonas Survila der „Welt am Sonntag“.

Vilnius sei bereit, „erhebliche Investitionen in die für die Aufnahme der deutschen Truppen erforderliche Infrastruktur zu tätigen“, fügte er hinzu.

Heute fühlen wir uns wie West-Berlin während des Kalten Krieges.

Litauens Vize-Außenminister Jonas Survila

Der Politiker zog mit Blick auf den Krieg in der Ukraine einen historischen Vergleich. „Heute fühlen wir uns wie West-Berlin während des Kalten Krieges: umgeben von aggressiven Nachbarn sowohl aus dem Westen, Kaliningrad, Russland, als auch aus dem Osten, Belarus“, sagte Survila.

„Damals wurde die Sicherheit West-Berlins unter anderem dadurch gewährleistet, dass in der Stadt eine Garnison in der Größe einer US-Armeebrigade stationiert war, die Berlin-Brigade. Heute bitten wir die Deutschen sowohl symbolisch als auch praktisch, zur Sicherheit beizutragen, indem sie dauerhaft eine kampfbereite deutsche Brigade in Litauen stationieren“, sagte Survila.

Ende Juni hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die dauerhafte Verlegung von 4000 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in das Nato-Partnerland Litauen angekündigt, um die Nato-Ostflanke zu schützen. Voraussetzung sei „die entsprechende Infrastruktur“ vor Ort sowie die „Kompatibilität mit den Nato-Plänen“, betonte der Verteidigungsminister. (AFP)

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