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Die praktisch permanente Anrufung Gottes birgt in den Augen von Hunderten von Millionen Muslimen die Gefahr, den Konflikt zwischen der angloamerikanischen Koalition und den Irakern in einen neuen Kreuzzug zu verwandeln, in einen Kampf der Kulturen und Religionen mit zerstörerischen Folgen weit über die Region hinaus. Johannes Paul II.

Jeden Tag geben die politischen Führer Großbritanniens und der USA mit großem Trara öffentliche Statements ab; einen Tag später stellen sich diese als ungenau oder unwahr heraus. Die ständigen Halbwahrheiten, die so selbstbewusst verkündet werden, zeigen, woran es bei diesem Krieg hapert: Präsident Bush und Tony Blair haben nie Klarheit schaffen können, warum er geführt werden sollte und was geschehen wird, wenn er zu Ende ist.

Die amerikanische und die britische Regierung beschäftigen sich zu sehr mit ihren Informationsstrategien daheim. Ob die früh vermeldete Einnahme von Umm Kasr, das Ausmaß des angeblichen Aufstandes in Basra oder die „Hinrichtung“ britischer Soldaten, stets war ein hohes Maß an Fehlinformation zu beobachten.

Tony Blair ist unter Druck – aber der Einzige, der Bush zurück in die UN bringen kann

Von Matthias Thibaut

Die USA werden unweigerlich die Erfahrung machen, dass ihr Multilateralismus à la carte zwar realistischerweise der einzig gangbare Weg für eine Supermacht dieser Größe sein mag, dass aber dieses Konzept ein permanentes Misstrauen selbst unter ihren Partnern erzeugt. Das ist unvermeidlich.