Hessens SPD will die geplante rot-grüne Koalition – Parteivize Jürgen Walter lehnt aber den Vertrag dazu ab, obwohl er ihn selbst mit ausgehandelt hat.
Alle Artikel in „Politik“ vom 01.11.2008
Die Amerikaner scheinen ausgesprochen gerne und lustvoll zu essen. Nur eine unverkrampft-genusssüchtige Haltung zur Nahrungsaufnahme kann so etwas wie die Südstaaten-Küche mit ihrem gehaltvollen Soulfood hervorbringen.
Auch in Berlin brodeln die Emotionen im Wahlkampf hoch. Exil-Amerikaner rühren bis zum letzten Tag die Werbetrommel für ihren Kandidaten. Gekämpft wird zusammen - gefeiert aber getrennt.
Der Christdemokrat Norbert Röttgen spricht mit dem Tagesspiegel über Moral und Schuld von Managern und die Verantwortung der Politiker. Welche Lehren Röttgen aus der Finanzkrise zieht.
In den Vereinigten Staaten müssen sie noch zwei Tage darauf warten – in Deutschland haben sie es längst: das neue Amerika. Es liegt im Erzgebirge, es ist nicht groß, doch man findet viel Erstaunliches hier. Pioniergeist zum Beispiel
Europa hat eine große Chance: den Machtwechsel in Washington. Er eröffnet die Möglichkeit für einen transatlantischen Neuanfang. Ein Essay von Wolfgang Ischinger.
Regisseur, hat lange in Amerika gelebt
„Unsere Feinde sind erfindungsreich und gut ausgerüstet – so wie wir. Sie denken ständig darüber nach, wie sie unserem Land schaden können – so wie wir.
Trainer der Eisbären Berlin, ist in Minneapolis aufgewachsen
Besitzerin der Kaffeerösterei Barcomi’s, wo es US-Kaffee-Lebensart gibt
Deutschlands Politiker haben es schwer. Angesichts der Finanzkrise, des demografischen Wandels und der Klimakatastrophe verlangt der Bürger nach Krisenmanagern, die Entscheidungen auch in komplizierten Zeiten einfach und vor allem gerecht erscheinen lassen. Doch die Forderung nach mehr Kuschelpolitik schwächt die Demokratie.
Die wichtigsten Sachthemen im amerikanischen Wahlkampf – und welche Positionen die Präsidentschaftskandidaten vertreten.
Barack Obama könnte der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden. Gibt es historische Wahlhilfe für Obama? Amerikas großer Gründervater war mit einer Sklavin liiert.
Fraktionsvorsitzender der Linkspartei
Der amerikanische Traum verheißt: Jeder kann den Aufstieg schaffen. Die Finanzkrise erschwert jetzt solche Erfolgsgeschichten.
Tagesspiegel-Leser Thomas Großkortenhaus sagt, der US-Wahlkampf wird von den deutschen Medien zu wichtig genommen. Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff meint: Amerika muss uns interessieren!
Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
Kabarettist
Vorsitzende der Jusos
Amerika wählt auch neue Abgeordnete für den Kongress – und muss über jede Menge Volksentscheide in 36 Bundesstaaten befinden.
in Nairobi geplant
Ein Gespenst geht um in Amerika. Es ist das Gespenst des Sozialismus. Noch bis vor wenigen Wochen war Sozialismus für die USA etwas, das weit weg lag, sowohl ideologisch, als auch geografisch. Jetzt, in der heißen Phase des Wahlkampfes, erfreut sich der Sozialismus jedoch eines verblüffenden Interesses.
Sollte der Wahlausgang knapp werden, wird es wieder Anfechtungen geben. Die Wahlcomputer, die seit der Wahl 2000 in 30 Staaten installiert wurden, sind nicht zuverlässiger als die alten mechanischen Maschinen, die damals Chaos verursachten.
Barack Obama zahlt seiner Tante, die angeblich illegal in den USA lebt, ihre Spende zurück. Ausländer dürfen nicht für die Präsidentschaftskandidaten spenden. Obamas Chefstratege macht indirekt das Team um McCain für die Enthüllung verantwortlich.
Der bolivianische Staatschef Evo Morales erteilte dem amerikanischen Anti-Drogenkampf eine Abfuhr. Der ehemalige Kokabauer will den Anbau des Drogenrohstoffes ausweiten - zum Entsetzen der USA.
Arnold Schwarzenegger, republikanischer Gouverneur von Kalifornien, verspottet den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama. Trotz persönlicher Angriffe von Seiten der Republikaner sehen Umfragen Obama weiterhin vor McCain.
Zum Ende seiner Amtszeit muss George W. Bush eine Menge aushalten. Viele nutzen schnell noch die Gelegenheit zur Abrechnung. Dafür kommen sowohl seine Taten als auch seine Reden in Frage. Besonders in letzter Hinsicht hat er sich gerne mal verhauen. Bushs größter Kampf war der mit seinen eigenen Worten - eine Nachlese.
Der Berliner Finanzsenator Sarrazin lässt angesichts der Kreditkrise kein gutes Haar an den deutschen Banken. Insbesondere den Managern öffentlich-rechtlicher Institute wie den Landesbanken bescheinigt er einen hohen "Dummheitskoeffizienten".
Der Wahlkreis Brandenburg/Havel hat einen prominenten SPD-Direktkandidaten bekommen: Frank-Walter Steinmeier geht ins Rennen um die Stimmen zur Bundestagswahl 2009. Mit großer Mehrheit wurde er am Samstagmorgen gewählt.
Die SPD hat mit großer Mehrheit den Koalitionsvertrag mit den Grünen zur Bildung einer Minderheitsregierung unter Tolerierung der Linken gebilligt. Gegen den Koalitionsvertrag und somit auch indirekt gegen Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti stimmten unter anderem Parteivize Jürgen Walter und Dagmar Metzger.
Bundeskanzlerin Merkel appelliert an die deutschen Banken, das Rettungspaket zur Stabilisierung des Finanzmarkts zu nutzen. Zugleich kündigt sie ein "umfassendes Investitionspaket" an. Profitieren könnte davon vor allem der Mittelstand.
Eine Million Dollar Belohnung hatten die USA auf die Ergreifung von Abu Dschihad el Masri ausgesetzt - tot oder lebendig. Er galt als wichtiges und mächtiges Mitglied in der Führung von Al Qaida. Pakistanische Sicherheitskräfte melden nun seinen Tod.
Der erste bayerische Koalitionsstreit geht um islamisches Recht – das in Deutschland längst gilt.
Berlin - Das von der Bundesregierung geplante Konjunkturpaket zur Sicherung von Investitionen und Arbeitsplätzen nimmt Gestalt an. „Wir wollen alles tun, um die Schaffung neuer Jobs zu fördern“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag bei einem Besuch der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.
Moskau - Für die Mehrheit der Russen ist der Wahlkampf in den USA spannender als der eigene. Auch Politiker und Unternehmer sind hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen.
Neu-Delhi kann mit beiden Kandidaten leben
Paris - Für die Franzosen ist es keine Frage. Wenn sie zu wählen hätten, hieße der nächste US-Präsident Barack Obama.
Stellen können nicht besetzt werden – es mangelt an Umschülern und Vergütungsregeln
Islamabad hofft auf mehr Geld und weniger Eingriffe
Berlin - Das heftige Gezerre zwischen den Fraktionen im Bundestag um einen Antrag zur Bekämpfung des Antisemitismus nimmt offenbar ein Ende. Nach Informationen des Tagesspiegels haben sich am Freitag Union, SPD, FDP und Grüne darauf geeinigt, einen gemeinsamen Antrag vorzulegen.
Müssen wir Abbitte bei Karl Marx leisten? Weil wir ihn zu früh auf den Müll geworfen haben? Der das fragt, heißt auch Marx: Reinhard Marx. Er ist Erzbischof von München und radikaler Kapitalismuskritker. Dennoch: Er predigt nicht die Revolution, sondern Reformen.
Kairo - Alles ist unsicher, nur eines ist sicher – die proisraelische Politik Washingtons wird sich auch mit dem Neuen im Weißen Haus nicht ändern. Bedrohung durch den Iran, auf der Stelle tretende Gespräche mit den Palästinensern, komplizierte Friedenskontakte mit Syrien, ein brodelnder Gazastreifen, immer gewalttätigere Siedler in der Westbank, Reisewarnungen für die arabischen Nachbarländer Jordanien und Ägypten, mit denen Friedensabkommen bestehen – die Liste der Unsicherheiten für Israel wird lang und länger.
Russland, Iran und Katar wollen Kartell spätestens 2009 gründen – mit Libyen?
Frankfurt am Main - Im hessischen Gewerkschaftslager herrscht Uneinigkeit über die Bewertung des rot-grünen Koalitionsvertrags. Nachdem der DGB Hessen das Papier noch am Donnerstag gelobt hatte, kritisierte der Bezirksleiter der IG BCE Mittelhessen, Volker Weber, die Pläne von Andrea Ypsilanti als „Politposse“.
London - Die überwiegende Mehrheit der Briten – 64 zu 15 Prozent – setzt auf einen Präsidenten Barack Obama und erhofft sich von ihm die Überwindung der Ära Bush. Das gilt nicht nur für Anhänger der Labour-Partei, traditionell Anhänger der Demokraten.
Die Sympathie gilt Obama – aber wer nützt mehr?