Wenn Kellner im "Sonntag im August" lesen, müssen sie erst einmal gegen eine Wand reden. Gegen eine Geräuschwand aus Stimmengewirr, Geschirrgeklapper und der unentwegt gurgelnden Espressomaschine.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 21.01.2002
Ohne unsere Schuhe läuft nichts. Deswegen haben wir wohl auch ein ganz besonderes Verhältnis zu ihnen.
Politisches Kabarett schwarz auf weiß: Das gibt es am Mittwoch, 23. Januar im Kulturkaufhaus Dussmann an der Friedrichstraße.
Ein Image aufzubauen, darum geht es bei Udo Walz nicht. "Das hat er bereits", sagt Martina Conradt.
Eigentlich müsste er es gut finden: Denn im Literaturhaus in der Fasanenstraße richtete er die erste offene Lesebühne Berlins ein. Das war 1972.
An beiden Enden der West-City regt sich Widerstand gegen große Bauprojekte. Ein vorgesehener höherer Komplex mit Büros, Gewerbe und Wohnungen in Halensee beunruhigt Anwohner, die eine "Verschattung" des Henriettenplatzes befürchten.
Nobert Witte gehe es in Peru "sehr gut", teilte Musikproduzent Andy Moor gestern dem Tagesspiegel mit. Der Spreepark-Betreiber wolle in der peruanischen Stadt Puno in Kürze einen neuen Rummel aufmachen: Jeder Berliner sei eingeladen, den "Luna Park" zum halben Preis zu besuchen.
Die Hauptattraktion des Spreeparks steht noch: das 45 Meter hohe Riesenrad. "Das ist mein Dankeschön an alle Berliner, die Gläubiger und den Senat", lässt Norbert Witte auf Umwegen über Musikproduzent Andy Moor mitteilen.
Rund 50 Angestellte der ehemaligen Awo-Pflegegesellschaft Südwest folgten gestern dem Aufruf der Dienstleistungsgesellschaft Verdi zu einer Demonstration gegen die Machenschaften des ehemaligen Geschäftsführers der Sozialstation Triftstraße, Georgios Giannakopoulos. "Anfang November hat Giannakopoulos die fünf Sozialstationen von der Awo übernommen, jetzt schlachtet er sie systematisch aus", so der Vorwurf von Gewerkschaftssekretärin Heidemarie Gerstle.
Sibylle Quack ist Geschäftsführerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Mit ihr sprach Amory Burchard.
Die Daten verblüffen. Seit 1991 sinkt zwar die Zahl der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst Berlins kontinuierlich, die Ausgaben für das Personal hingegen halten sich jedoch seit Jahren auf mehr oder weniger demselben Niveau.
Der Senat und die Gewerkschaften reden miteinander, verhandeln tun sie noch nicht. Bei einer Gesprächsrunde zwischen dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Finanzsenator Thilo Sarrazin auf der einen Seite und Vertretern der Gewerkschaften auf der anderen wurde gestern weder ein Terminplan verabredet noch über konkrete Sparmaßnahmen gesprochen.
Das war ja nicht anders zu erwarten: Seit die Kommunisten wieder regieren, geht es bergab mit Berlin. Wenige Tage nach dem "Fehlstart" (Klaus Wowereit) des rot-roten Senats im Abgeordnetenhaus ist jetzt endgültig Schluss mit lustig.
Schulden lassen sich zuweilen verdrängen, doch die Halteverbot-Schilder der Möbelpacker vor der Tür waren unübersehrbar: Am nächsten Morgen um 8 Uhr würden die Männer anrücken, um die Wohnung ihrer Familie zu räumen. Das Ehepaar hatte seit einem Jahr keine Miete gezahlt.
"Wir wollen den Transrapid auch weiterhin nicht", sagte die Sprecherin von Verkehrssenator Strieder, Petra Reetz gestern. Sie reagierte damit auf die Bemühungen von Bayern und Nordrhein-Westfallen, jeweils eine Transrapid-Strecke zu bauen.
Mit dem Kopf zertrümmerte ein 23-Jähriger gestern aus Protest gegen seine Festnahme die Frontscheibe eines Polizeiautos. Der Punker war mit einem Bekannten am Bahnhof Friedrichstraße wegen aggressiven Bettelns aufgefallen.
Die SPD/PDS-Koalition hat in ihrem Regierungsprogramm auch den Bau eines neuen Rosa-Luxemburg-Denkmals vereinbart. Die geplante Ehrung auf dem Platz vor der Volksbühne hat eine heftige Kontroverse in der Stadt ausgelöst.
Die Wellen der Erregung wirken nach. Nicht nur die Landesmitgliederversammlung der Grünen hat sich aufrütteln lassen - von der Rede des am Samstag überraschend erkorenen Bundestagskandidaten Werner Schulz.
"Wenn er wie vorgeschrieben geprüft hätte, wäre ihm der Fehler aufgefallen", sagte die Richterin. "Er hat schlicht und einfach vergessen zu prüfen.
Die Wellen der Erregung wirken nach. Nicht nur die Landesmitgliederversammlung der Grünen hat sich aufrütteln lassen - von der Rede des am Samstag überraschend erkorenen Bundestagskandidaten Werner Schulz.
Das Beharren von Klaus Wowereit auf der Aufgabe des Uni-Klinikums Benjamin Franklin treibt den Regierenden Bürgermeister zunehmend in einen offenen Gegensatz auch zu Teilen seiner eigenen Partei. Seit Tagen nimmt innerhalb der SPD die Kritik daran zu, dass Wowereit sich beim Konflikt um das Krankenhaus unnachgiebig zeigt.
Eine ausgewiesene Frauenforscherin soll Gregor Gysi (PDS) als Staatssekretärin für Arbeit und Frauen dienen: Am Montag berief er die parteilose Professorin der Humboldt-Universität Hildegard Maria Nickel auf diesen Posten. Sie sei aufgrund ihrer Fachkenntnisse ausgewählt worden, erklärte eine Sprecherin der Wirtschaftsverwaltung zur Begründung.
Montagmittag auf dem Gelände des Holocaust-Mahnmals am Rande des Tiergartens: Vor wenigen Stunden wurde bekannt, dass Architekt Peter Eisenman erwägt, die 2700 Stelen des Mahnmals nicht wie geplant aus Beton, sondern aus Schiefer fertigen zu lassen. Sibylle Quack, die Geschäftsführerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, steht im Regen, zwischen den Stelen, die hier zur Probe aufgestellt wurden.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Ein erster Versuch, Altglas gesondert einzusammeln und zur Wiederverwertung in eine westdeutsche Glashütte zu transportieren, steht für Berlin bevor. Es wurde bereits eine Firma für Altglasverarbeitung gegründet; eine Tochtergesellschaft eines an der Weser ansässigen Unternehmens, das mit einer Glashütte zusammenarbeitet, zeigte sich nun auch in Berlin daran interessiert, erstmals das Geschäft zu wagen.
Früh aufstehen, um den Fachbereich Humanmedizin der FU zu retten: Um 8.30 Uhr versammeln sich die FU-Mediziner am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus.
Der Berliner CDU-Landesvorstand erwägt, die politische Zukunft des Bundestagsabgeordneten Rupert Scholz durch einen vorderen Platz auf der Landesliste zu sichern. Der 64-Jährige war am Freitag überraschend als Direktkandidat in seinem Bezirk Tempelhof-Schöneberg gescheitert.
Ohne Annäherung endete gestern ein einstündiges Gespräch zwischen dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und den Vertretern der Freien Universität über die Zukunft des Klinikums Benjamin Franklin. Wowereit habe betont, dass es sich bei der Entscheidung, nach dem Jahre 2005 das FU-Klinikum in ein städtisches Krankenhaus umzuwandeln, sowohl um eine Haushaltsfrage als auch um eine hochschulpolitische Entscheidung handele, von der er nicht abrücken wolle.