Der Tagesspiegel hat Prominente gefragt: Was wünschen Sie Helmut Kohl zum 70. Geburtstag?
Alle Artikel in „Politik“ vom 02.04.2000
"Zu Ihrem 70. Geburtstag möchte ich Ihnen, auch im Namen der Bundesregierung, herzlich gratulieren.
Helmut Kohl wird siebzig. Wie peinlich.
Helmut Kohl hat beim Abstieg von der Macht eine Schar von Parteifreunden zurückgelassen, die jetzt offen ihre Wunden, Schrammen und Narben zeigen. Besonders unverblümt ließ Wolfgang Schäuble erkennen, dass seine einstige Kampfgemeinschaft mit Kohl in erbitterte Feindschaft umgeschlagen ist.
Wie gut, dass es die Basisdemokratie gibt. Natürlich nicht realiter, da seien selbst die Grünen vor.
Mary Robinson, die UN-Menschenrechtskommissarin, fand deutliche Worte für Wladimir Putins spezifische Auffassung von Terroristenbekämpfung: Nach Gesprächen mit Opfern habe sie den Eindruck, dass es sich bei den Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht um Ausnahmen, sondern um ein planvolles, von oben angeordnetes Vorgehen handele. Genau das hatten zuvor auch Menschenrechtsorganisationen behauptet, die Hunderte von Zeugen befragt hatten.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement hat die Postkartenaktion der CDU gegen die Anwerbung ausländischer Computerspezialisten mit ausländerfeindlichen Aktionen des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider verglichen. Der SPD-Politiker sagte in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Kölner Deutschlandfunks: "Das ist so ein bisschen Haider-Verschnitt, was ich dort wahrnehme.
Der langjährige CDU-Vorsitzende, Altkanzler Helmut Kohl, wird heute 70 Jahre alt. Die CDU veröffentlichte dazu am Sonntag folgendes Glückwunschschreiben, das vom CDU-Vorsitzenden Wolfgang Schäuble und seiner designierten Nachfolgerin Angela Merkel unterzeichnet ist (in Auszügen)"Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, lieber Helmut Kohlwir möchten Ihnen im Namen der CDU ganz herzlich zu ihrem 70.
Ihre Amtszeit geht zu Ende. Der Bundesvorstand hat einen Weg vorgeschlagen, der Ihnen eine neue Kandidatur ermöglichen würde: Danach könnte bei einem Quorum von zwei Dritteln über acht Jahre hinaus verlängert werden.
Zwei Gerichtsentscheidungen, die in der vergangenen Woche bekannt wurden, haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Doch sie stehen in einem engen Zusammenhang.
Bernhard Schwartländer, Chefepidemologe der Vereinten Nationen, beschwört apokalyptische Szenarien herauf, die an die Pest im Mittelalter erinnern - und untermauert diese Szenarien mit Zahlen: Von den weltweit 30 Millionen HIV-Infizierten leben schon jetzt mehr als 23 Millionen in Afrika. Von 16 Millionen Aids-Toten waren fast 14 Millionen Afrikaner.
Senegals neuer Präsident Abdoulaye Wade hat die afrikanischen Staaten bei seinem Amtsantritt aufgerufen, die Demokratie zu wagen. "Die Demokratie existiert, sie ist für alle Afrikaner greifbar, und die Senegalesen haben es bewiesen", rief der 74-Jährige bei seiner Vereidigung am Wochenende seinen Anhängern zu.
Die Staats- und Regierungschefs aus der EU sind nach Kairo zum Euro-Afrikanischen Gipfel gereist. Das allein ist ein politisches Signal.
Seit vier Jahren wird der Gipfel vorbereitet. Doch für die vielfältigen Probleme lässt das Protokoll nur wenig Zeit.
In Afrika ist Bürgerkrieg bei bewaffneten Auseinandersetzungen die Regel. Offene Konflikte zwischen Staaten sind eher die Ausnahme.
Eines stellte der Hauptredner rasch klar: "Das hier ist nicht das Wort zum Sonntag." Und es waren auch nicht irgendwelche Umwelt- und Friedensbewegte, die sich da kürzlich selbstbeschwörend die Frage stellten: "Ist uns Afrika egal?
Die Auslandsschulden der afrikanischen Staaten werden auf insgesamt rund 700 Milliarden Mark geschätzt. Afrikanische Regierungschefs wie der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo plädieren für einen Schuldenerlass durch die reichen Länder, damit junge Demokratien wie Nigeria sich auch durch einen höheren Lebensstandard stabilisieren können.
In den Schaufenstern türkischer Konditoreien lauert die Versuchung: Auf großen Blechen ausgebreitet, warten viele Kilo "Baklava" - die mit süßem Sirup getränkten und mit Pistazien oder Nüssen gefüllten Blätterteigstollen - auf Käufer. Vier Jungen aus der südtürkischen Stadt Gaziantep wurde diese National-Leckerei der Türken vor drei Jahren zum Verhängnis.
Vor einem Jahr begann die Nato Luftangriffe auf Jugoslawien. Halten die damaligen Rechtfertigungen heute einer Überprüfung stand?