85 Jahre nach der Reichspogromnacht hätten Juden auf deutschen Straßen wieder Angst, sagt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München. Von der Politik fordert Charlotte Knobloch Härte – auch gegen Migranten.
Stephan-Andreas Casdorff
„Die politische Erbschaft der Schuldigen zu tragen“, dazu mahnte Bundeskanzler Helmut Schmidt am 9. November 1978. Der damalige Ruf nach Verantwortung mutet so gegenwärtig an, dass es schmerzt.
Die Bundesregierung und die Unionsfraktion stufen Georgien und Moldau als sicher ein. Wer von dort kommt, soll kein Asyl erhalten, sondern zurückkehren. Dagegen gibt es gute Gründe, nicht nur rechtliche.
So wie die Bayern verloren und sich danach verhalten haben, geht es nicht. Bestimmt nicht weiter. Der FCB muss Würde und Haltung zeigen. Das haben die Fans verdient.
Wer Zukunft gestalten will – auch die der Migration – braucht diesen Kontinent. Afrika kann zur Verheißung werden. Bei einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Oft befasst sich die Generalversammlung in New York mit dem jüdischen Staat, bei Weitem nicht immer positiv. Was sich dann auch am Abstimmungsverhalten zeigt.
Die EU-Staaten haben sich für eine Nahost-Friedenskonferenz ausgesprochen. Denn schon jetzt muss vorgedacht werden, was danach kommen soll. Der Dialog kann gar nicht offen genug sein.
Der UN-Generalsekretär Guterres und der frühere deutsche UN-Botschafter Heusgen greifen Israels Recht auf Selbstverteidigung an. Das sind die Vorboten einer kippenden Solidarität mit dem jüdischen Staat.
Bundeskanzler Olaf Scholz macht die Migrationsdebatte noch emotionaler, als sie es ohnehin schon ist. Stattdessen braucht es gut überlegte Ansätze, um die Flüchtlingszahlen zu reduzieren.
Israel rüstet sich für eine Bodenoffensive in Gaza. Doch es braucht vor allem eine diplomatische Offensive – und einen Plan, der in die Zukunft weist. Wie er aussehen könnte.
Antisemitismus zu bekämpfen, ist uns Deutschen aufgetragen. Israels Existenzrecht gehört zur Staatsräson – und beides anzuerkennen, sollte Pflicht für jeden sein, der hier Staatsbürger werden will.
Entweder Scholz ändert sich, oder er gibt der SPD mehr Freiheiten. Auch von ihr müssen jetzt gute Ideen kommen. Sonst reicht es nicht bis zur Wahl.
Krieg in Nahost, Streit im Verein? Das darf nicht sein. Der FC Bayern München hat die Verpflichtung zum Vorbild. Immerhin hat er einen Israeli und einen Marokkaner in seinem Team.
Die Juden waren auf dem Weg der Annäherung zu ihren arabischen Nachbarn. Die Hamas aber hat sich im Terror eingerichtet. Der aktuelle Konflikt geht allein auf ihre Taten zurück.
Auf die Gräueltaten der Hamas zu reagieren, aber darüber nicht als Täter gebrandmarkt zu werden – das wird zum Dilemma für die israelische Regierung. Und wie reagieren wir?
Tamim Bin Hamad Al Thani – kann dieser Scheich verhindern, dass ganz Nahost im Krieg versinkt? Die politische Spitze in Berlin hofft es. Das ist nicht ohne Risiko.
Regierungserklärung zur Lage in Nahost – und alle wollen wissen, was die Deutschen tun. Konkret muss er werden, Olaf Scholz. Und sagen, wie die Bundeswehr in der Not hilft.
Die Mullahs in Teheran unterstützen den Terror gegen Israel. Und wollen die Atombombe. Deutschlands Kurs dagegen: Wandel durch Verhandlungen. War das richtig?
Die Ampel muss die Ergebnisse fürchten. Aber nicht nur sie. Die ganze politische Klasse ist gefordert, Probleme zu lösen. Sonst drohen die braunen Parias.
Die Lage für Israel ist ernster denn je seit 50 Jahren. Das Land ist von Vernichtung bedroht. Auch die Bundesrepublik muss uneingeschränkte Hilfe leisten.
Deutschland, einig Land – der Weg dahin ist immer noch ziemlich weit. Aber er hat ein Ziel. Diskurs kann die Reise befördern. Dafür gibt es Möglichkeiten.
Sechs Länder, drei Kontinente – wo bleiben da die Fans, die Teams, die Umwelt? Was kümmert es den Chef des Weltfußballs, wenn doch das Geld stimmt. Das muss ein Ende haben.
Viele reden laut und viel, Svenja Schulze nicht. „Ministerin Leise“ verschafft sich zunehmend Gehör. Denn das Entwicklungsministerium ist ein Schlüsselressort in der Migrationsfrage.
Olaf Scholz bietet Führung an, dafür sieht er sich bestellt. Er entscheidet – stoisch, allein. Also wird er auch an den Ergebnissen gemessen. Denn das gefällt nur im Falle des Erfolgs.