WDR-Doku „Off Cam“: Deutsche Gamer auf Twitch
Täglich verbringen die Generationen X bis Z viele Stunden online. Gaming-Platformen binden das Publikum und bekommen immer mehr Zulauf. Diese ARD-Doku widmet dem Phänomen eine Dokus.
Let’s play! Was nach Fußball, Quizshow, Monopoly klingt, verändert zusehends seine Bedeutung. Wer dieser Aufforderung folgt, beobachtet nun eher andere, anstatt selbst zu spielen. Für Nachkriegsgenerationen mag das unverständlich sein. Die Generationen X bis Z aber verbringen damit tagtäglich viele Stunden, mal mehr, mal weniger. Eher mehr sind es bei DoktorFroid.
Allein auf Twitch folgen den drei Berlinern 230.000 Menschen – Tendenz so steigend, dass die ARD der aufstrebenden Gaming-Plattform ein Porträt widmet. Drei Monate haben Max Humpert und Tanja Reinhard drei Let’s-Playern über die Schultern geblickt und dabei ebenso vergleichbare wie verschiedene Evolutionsstufen eines digitalen Massenphänomens entdeckt.
Alles, was ich mache, mache ich zu obsessiv.
LeFloid, Gamer und Youtuber
Hier das mittelständische Start-up des Lichtenberger Szenestars LeFloid, der auf 420 Quadratmetern ein Dutzend Mitarbeiter plus Personalcoach beschäftigt. Dort eine Strategiezockerin namens Shurjoka, die zwar ähnlich viele Follower, aber nur zwei Hilfskräfte hat. Dazwischen der einzelkämpfende Egoshooter Bdarf, mit 620 Fans und einen Traum: 800 Euro Umsatz. Allein für ihre Neonreklame haben DoktorFroid das Doppelte investiert.
Twitch ist eben gleich Twitch ungleich Twitch. Während sie alle buchstäblich um Aufmerksamkeit ringen, ist den Spielkindern von DoktorFroid schließlich alles egal außer Spaß. Die linke Shurjoka nutzt das Portal dagegen auch im Kampf gegen „Kapital und Patriarchat“, was Bdarf respektiert, aber beim Wesentlichen stört: Reichweite. „Scheiß auf Baumpflanzen, ich will traumtanzen“, sagt er über sein Ziel von 1000 Followern in 12 Wochen. Es lohnt sich in „Off Cam“ nachzuschauen, ob es ihm gelingt.
- Titel:
- Deutsche Gamer auf Twitch
- Wo:
- ARD-Mediathek und WDR