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Der Druck auf die USRegierung, ihre Energiepolitik zu überdenken und die radikale Liberalisierung des Strommarktes wenigstens teilweise rückgängig zu machen, wird nach dem Desaster dieser Woche zunehmen. Dick Cheney, Öl-Veteran und Vizepräsident, hat schon vor längerem wissen lassen, was er von Vorschlägen hält, den Energieverbrauch zu drosseln: „Energiesparen ist vielleicht eine persönliche Tugend, aber keine Aufgabe der Politik.

Betrifft: „Senat gibt Straßen für Radler frei“ vom 9. August 2003 Radspuren auf dem Fahrdamm versus Radwege auf dem Trottoir.

Betrifft: die von Philipp Mißfelder angestoßene Generationendebatte Die Bürger zahlen mehr als die Hälfte ihres Einkommens an Steuern und Sozialabgaben, der Schuldenstand entfernt sich immer weiter vom MaastrichtKriterium, die Kommunen stehen vor der Pleite und der Kollaps der Sozialsysteme steht vor der Tür. Doch beim Blick in die Medien hat man bisweilen den Eindruck, dass das neueste Buch von Dieter Bohlen, die Frage, ob Michel Friedman eine zweite Chance bekommen sollte oder ob es nicht besser wäre, dieses Jahr mal nicht nach Italien in Urlaub zu fahren, die drängendsten Fragen der Deutschen sind.

Betrifft: „Jetzt ist unsere Stunde“ im Tagesspiegel vom 8. August 2003 In weiten Bereichen dieser Betrachtung kann ich dem Autor beipflichten.

Betrifft: „Krieg der Generationen“ im Tagesspiegel vom 13. August 2003 Die Forderung des christlich orientierten Herrn Mißfelder zeugt von einer Gesinnung, die „Alte“ erschauern lässt.

Die Ursache für das Problem ist mindestens so alt wie die Überlandleitungen: Energie in den USA ist zu billig. Deshalb steigt die Nachfrage, deshalb gibt es kaum eine Verrichtung, welche in Amerika nicht auch mit Strom betrieben werden könnte – vom Zähneputzen mit der elektrischen Bürste bis zum Spaziergang mit Hilfe des monströsen SedgwayRollers.

Von Norbert Seitz WO IST GOTT? Seit der Wende lästere ich gern: dass ich leider nicht, wie zunächst gewollt, evangelischer Pfarrer geworden sei, weil mir kein richtiger Rauschebart wachse.

Wir hatten uns so schön eingerichtet im Normalfall: alles im Griff, alles geplant, berechnet und versichert, Risiken dosiert (Kasino, Bangee Jumping, 200 km/h auf der Autobahn), Zukunftsaussichten positiv. Und jetzt das: Hitzewellen, Waldbrände, Ozon, Gletscherschmelzen, Virenattacken (echte und virtuelle), Rezession, Stromausfall.

Betrifft: „Senat gibt Straßen für Radler frei“ vom 9. August 2003 Dankenswerter Weise haben Sie dieses Thema auf Seite 1 des Lokalteils gesetzt.

Keine Panik und kaum Plünderungen, dafür viel Hilfsbereitschaft und Improvisationstalent: Millionen Amerikaner haben sich vorbildlich verhalten. Dies ist keineswegs selbstverständlich, denn zunächst drängten sich Parallelen zu den Attentaten vom 11.