zum Hauptinhalt
Knastkirche

© imago images/Jürgen Ritter

125 Jahre JVA Tegel – das Jubiläumsjahr: Die Berliner Gefängniskirche wird restauriert

Spezialeinsatz für die Handwerker: Das Gotteshaus hinter Gittern wird erneuert. Wie sieht es darin eigentlich aus? Hier die ersten Infos, Fotos und natürlich: Sicherheitshinweise

Kennt auch nicht jeder: die Berliner Gefängniskirche. Die steht in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Berlin-Tegel und hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Die neugotische Kirche mit ihren Zwillingstürmen wurde gemeinsam mit der JVA 1896-98 erbaut. Im Frühjahr 2023 steht die Sanierung des Gotteshauses hinter Gefängnismauern an - denn ein Jubiläum naht. Darüber berichtet der Reinickendorf-Newsletter vom Tagesspiegel, dessen aktuelle Ausgabe es unter tagesspiegel.de/bezirke gibt.

Es gibt eine Orgel, einen Altar, feste Sitzbänke, Fensterschmuck, ein Kreuz an der Wand - wie in einer richtigen Kirche eben. Nur dass die Bänke nach hinten ansteigen, erinnert eher an einen Hörsaal in einer Uni.

125
Jahre ist die Kirche bald alt. 2023 ist Jubiläum im Gotteshaus.

„Im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2023 wird der Innenraum der unter Denkmalschutz stehenden Kirche, die sich im 2. Obergeschoss über dem Verwaltungstrakt befindet und an die Teilanstalt 2 angrenzt, nach denkmalrechtlichen Kriterien restauratorisch saniert“, heißt es in der Ausschreibung vom Land Berlin und dem Berliner Immobilien-Management (BIM) an die Firmen, über die der Reinickendorf-Newsletter berichtet hat. „Das Augenmerk wird insbesondere auf die restauratorische Überarbeitung der sichtbaren Wandoberflächen an allen Seiten der Kirche gelegt.“

Fotos aus dem Innern geben den Handwerksfirmen einen Eindruck, in welchem Zustand die alte Kirche ist.

Hier ein Foto aus der Kirche in der JVA Tegel.

© imago/Rolf Kremming

Und hier der Blick nach hinten in der JVA Tegel.

© JVA Tegel

Im oft bedrückenden Gefängnisalltag ist der Ort natürlich besonders wichtig. „In der JVA Tegel besteht eine gewachsene und sehr gute seelsorgerische Betreuung durch die Vertreter/-innen der evangelischen und katholischen Kirche“, schreiben die Behörden. „Die Seelsorgerinnen und Seelsorger sind als Ansprechpartner/-innen für die Gefangenen und für die Bediensteten, unabhängig von der Glaubenszugehörigkeit da“.

Bei der Restaurierung sollen die sichtbaren Wandoberflächen an allen Seiten der Kirche überarbeitet werden, heißt es in der Ausschreibung. Hierbei werden die unter dem derzeitigen Anstrich gefundenen und nach gutachterlicher Analyse vorhandenen sogenannte Bossen- oder floralen Wandmalereien an bestimmten Wandflächen wiederhergestellt. Die Arbeiten sollten bis zum Frühsommer 2023 geschafft sein.

Doch Handwerksarbeiten im Gefängnis sind nicht ganz so leicht umzusetzen. Auch dazu lassen sich logische, aber doch interessante Details finden, wie so etwas in der JVA läuft - und was der Unterschied zu normalen Baustellen ist.

Hinter den hohen Mauern sind die Türme der Kirche zu sehen.

© imago images/Jürgen Ritter

Die Lieferwagen der Handwerker müssen durch Sicherheitsschleusen und viel Zeit einplanen („30 Minuten Wartezeit“). Die Handwerker müssen ihre Handys draußen lassen und dürfen nur das JVA-Telefon nutzen. Kontaktversuche der Gefangenen müssen gemeldet werden. Und natürlich: „Werkzeuge, Material und insbesondere Leitern und mobile Gerüste/Gerüstteile dürfen zu keiner Zeit unbeaufsichtigt bleiben.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false