zum Hauptinhalt

Berlin: 13-jährige Andrea N. lief aus Angst vor Strafe von zu Hause weg

Die 13-jährige Andrea N. aus Kreuzberg ist wieder da; sie wurde nicht, wie befürchtet, Opfer einer Straftat.

Das Mädchen meldete sich am Mittwochabend gegen 20 Uhr 30 aus einer Telefonzelle an der Neuköllner Leinestraße bei ihrer Mutter in der Boecklerstraße. 28 Stunden nach ihrem Verschwinden erzählte sie ihrer Mutter, dass es ihr gut gehe, und dass sie sich bei ihrer Tante in der Okerstraße aufhalte. Ob sie dort auch die Nacht verbracht hatte, konnte die Polizei gestern noch nicht sagen. Die Mutter holte ihre Tochter dann in der Wohnung der Tante ab. Als Grund für ihr Weglaufen gab das Mädchen an, dass es Angst vor einer Strafe gehabt habe: Sie hatte gegen den Willen ihrer Mutter eine lebendige Maus gekauft und die dafür erforderliche Genehmigung ihrer Mutter gefälscht. Nachdem das Mädchen jedoch die Suchdurchsagen der Lautsprecherwagen gehört hatte, mit denen die Polizei ab Mittwochnachmittag in Kreuzberg und Neukölln unterwegs war, überkam sie das Heimweh. Auch mit einem Foto im Internet war nach Andrea N. gesucht worden.

Die Polizei war mit diesem Fall - anders als sonst - sofort an die Öffentlichkeit gegangen, weil das Mädchen auf dem Weg vom Hermannplatz über den Kottbusser Damm verschwunden war. Auf genau diesem Weg und etwa zur selben Uhrzeit war im November 2000 die 12-jährige Sandra Wißmann verschwunden. Von dem Mädchen fehlt seitdem jede Spur. Einige Tage nach ihrem Verschwinden war die Polizei von einem Verbrechen ausgegangen. Von Andrea wusste die Polizei dagegen, dass sie schon die Schule geschwänzt hatte und sich Aufforderungen ihrer Mutter widersetzt hatte - in solchen Fällen wartet die Polizei mit der Veröffentlichung einige Tage.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false