Als ein Berliner Nazi um sich schoss: „Der Täter kommt irgendwann raus, aber die Opfer haben lebenslang“
Vor 25 Jahren tötete ein Neonazi einen Polizisten. Ein weiterer wurde schwer verletzt, ein Buchhändler verlor einen Unterarm. Die Überlebenden erinnern sich.
Er lässt sich nicht kleinkriegen. Klaus Baltruschat ist schwer behindert, doch er lacht, er gestikuliert, er schimpft, er politisiert. „Es gibt vier Millionen arme Kinder in Deutschland, da passiert doch nüscht“, ärgert sich der 87-jährige Rentner. Seine Stimme füllt das Wohnzimmer, am vergangenen Mittwoch wie bei den früheren Besuchen des Tagesspiegels. Ein Mädchen komme nicht mehr zu seinem Handballtraining im Friedrichshagener Sportverein, sagt Baltruschat, weil die Eltern von Hartz IV leben und die zehn Euro Beitrag nicht zahlen könnten. Aber er hat sich gekümmert.
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