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Cansel Kiziltepe (SPD) ist Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.

© dpa/Sebastian Gollnow

Bei Entwicklung neuer Quartiere in Berlin: Stadtteilzentren sollen verpflichtend mitgeplant werden

Wo viel neuer Wohnraum entsteht, müssen künftig auch Kiez-Zentren mitgedacht werden. Die Finanzierung für die Stadtteilarbeit sei für dieses Jahr gesichert, sagt die Sozialsenatorin.

Stadtteilzentren sollen in Berlin bei der Planung neuer Quartiere verpflichtend mitgeplant werden. Das sagte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung. Bisher seien bei der Infrastrukturplanung die Entwicklung neuer Stadtteilzentren nicht mit Richtwerten berücksichtigt gewesen, erläuterte sie. „Jetzt sollen neben Schulen und Kitas auch Stadtteilzentren Berücksichtigung finden“.

Konkret heißt das: Pro Tausend Einwohner eines Bezirks soll es zehn Quadratmeter Fläche für Stadtteilarbeit geben. Solche Vorgaben gibt es bereits für Kitas und Schulen, für Stadtteilzentren bestanden sie bislang aber nicht.

48
Stadtteilzentren soll es in Berlin demnächst insgesamt geben.

Des Weiteren sichert die Koalition die verabredeten neuen Stadtteilzentren. Senatorin Kiziltepe sprach am Dienstag von „zwölf neuen Stadtteilzentren“, allerdings sind nicht alle davon wirklich neu. Zehn der jetzt als neu beworbenen Stadtteilzentren wurden bereits von der rot-grün-roten Koalition verabredet und in einem längeren Prozess gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden erarbeitet. Zwei gänzlich neue sollen hinzukommen. Insgesamt soll die Gesamtzahl der Stadtteilzentren damit auf 48 steigen. Auch bei der mobilen Stadtteilarbeit wird aufgestockt. Neben den bislang 25 Teams, die es gibt, werden zwölf weitere hinzukommen.

Stadtteilzentren seien Orte der Nachbarschafts- und Selbsthilfe und auch Dialogorte, die in einer wachsenden Stadt wie Berlin gebraucht würden – gerade angesichts der aktuellen Entwicklungen wie dem zunehmenden Rechtspopulismus, sagte Kiziltepe. Die bereits bestehenden Stadtteilzentren hätten im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Besucher gezählt, es habe rund 3000 Veranstaltungen, 130.000 Beratungen und 2500 regelmäßige Gruppenangebote gegeben.

Aus dem Infrastrukturförderprogramm Stadtteilzentren stehen in diesem Jahr 16,2 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Kiziltepe, im vergangenen Jahr seien es 13,6 Millionen gewesen. An der Summe werde es keine Korrekturen nach unten mehr geben.

„In diesem Bereich wird nicht gekürzt“, sagte die SPD-Politikerin mit Blick auf die Sparaufforderungen von Finanzsenator Stefan Evers (CDU) an sämtliche Senatsmitglieder. Die im Doppelhaushalt vorgesehenen Mittel seien gesichert. (mit dpa)

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