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Aktivisten der Gruppe Letzte Generation haben die Weltzeituhr am Alexanderplatz Orange eingefärbt.

© dpa/Paul Zinken

Exklusiv

Bei „zu großen Sicherheitsrisiken“: „Letzte Generation“ kann sich Protest-Pause in Berlin vorstellen

Eine Sprecherin der „Letzten Generation“ sieht die Möglichkeit, dass die Aktivisten ihre Aktionen vorübergehend unterbrechen. Trotzdem verteidigt sie die Proteste.

Die „Letzte Generation“ signalisiert Kooperationsbereitschaft, ihre Proteste zeitweise zu unterbrechen. Das sagte Sprecherin Lea-Maria Rhein in einem Interview mit dem Tagesspiegel, das am Freitag in dem Podcast „Jung in der Gesellschaft“ auf Spotify erscheint. „Wenn es zu große Sicherheitsrisiken gibt und das mit der Polizei abgesprochen ist, sind wir bereit, diese Proteste für eine bestimmte Zeit auszusetzen“, sagte die Klimaaktivistin. Hintergrund sind die schweren Ausschreitungen auf Pro-Palästina-Demonstrationen.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) warfen der Klimagruppe vor, mit ihren Aktionen den Schutz jüdischen und israelischen Lebens zu gefährden. Seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel sei die Polizei Tag und Nacht im Einsatz. Die Letzte Generation binde Polizeikräfte, die gerade dringend benötigt würden. Lea-Maria Rhein wies diese Vorwürfe zurück.

Angesichts der akuten Bedrohung durch den „Klimakollaps“ seien die Straßenblockaden und Demonstrationszüge in diesen Tagen trotzdem „super angemessen“, sagte Rhein. „Wir brauchen diese Proteste gerade.“ Wenn die Politik anerkenne, dass sich die Welt in einer Klimakrise befinde, „sind wir weg von der Straße“, sagte sie. Solange eine Gesprächsbereitschaft der Bundesregierung jedoch nicht vorhanden sei, werde die Gruppe ihre Proteste weiterführen.

„Wir würden uns freuen, wenn wir die Proteste nicht mehr machen müssten, aber es ist notwendig gerade“, verteidigte sie die Klimaschutzgruppe. Christine Richter, Sprecherin des Berliner Senats, hatte die Letzte Generation am Dienstag als „Sicherheitsrisiko“ für Berlin bezeichnet. Zuvor hatten die Klimaaktivisten die Weltzeituhr am Alexanderplatz mit oranger Farbe beschmiert.

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