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Die IFA will das breite Publikum locken und für Technik begeistern.

© dpa/Sebastian Gollnow

Berliner Funkausstellung wird 100 Jahre alt: Einstein-Hologramm empfängt die Besucher – und vielleicht singt Sting

Die „IFA 100“ soll mit Pop-Konzerten und Youtube-Stars das breite Publikum ansprechen. Die Veranstalter versuchen den Spagat zwischen traditioneller Technik-Messe und social-media-tauglichen Show-Elementen.

Zur Eröffnungsgala am Vorabend der Funkausstellung 2024 wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet. Wenn alles gut läuft, lässt sich Scholz auch beim Politiker-Rundgang die Highlights der Messe zeigen. Ein zweiter Top-Promi am 100. Geburtstag der Messe ist der Physiker Albert Einstein, allerdings nur virtuell zu neuem Leben erweckt in Form eines Hologramms.

„Einstein kehrt zurück. Wir spielen seine Rede“, sagte Leif-Erik Lindner, Geschäftsführer der IFA auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

Einstein hatte als Stargast die Funkausstellung am 22. August 1930 eröffnet, damals war die noch junge Messe bereits zu weltweitem Renommee gelangt. „Verehrte An- und Abwesende ....“ so begann Einstein seine Rede. Er erinnerte an die Pioniere der Übertragungstechnik und kritisierte Besucher, die nicht mehr von dieser Technik verstünden „als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst“. Seine Rede gibt es als Filmdokument auf YouTube.

Digitale Bilder von digitalen Bildern, das kann süchtig machen.
Digitale Bilder von digitalen Bildern, das kann süchtig machen.

© dpa/Jörg Carstensen

Promis und Stars sollen das Publikum zur „IFA 100“ locken und die Berliner Messe zu einem weltweit wahrgenommenen Ereignis machen, von dem das IFA-Image noch Jahre zehren kann, so wünscht es sich das 50-köpfige Team der IFA Management GmbH, die das Event seit einem halben Jahr vorbereitet.

50
Mitarbeitende der IFA bereiten die Schau seit einem halben Jahr vor.

Die landeseigene Berliner Messe GmbH ist dabei nur noch in der Rolle des Hallenvermieters. Veranstalter sind der Branchenverband gfu und der britische Konzern Clarion Events.

Die IFA soll an ihrem Geburtstag neben der eigentlichen Messe auch als Musikfestival firmieren, dazu wird der Sommergarten fünf Nachmittage und vor allem Abende lang mit Konzerten bespielt. Einer der „Top-Acts“ könnte der britische Musiker Sting sein, „den wünsche ich mir, er hat aber noch nicht unterzeichnet“, sagte Lindner.

Sting ist bereits über 70. Für jüngere Generationen sollen auch Künstler aus den aktuellen Charts angesprochen werden, etwa K-Pop-Bands.

Die Konzerttickets sollen günstiger sein als üblich

Food-Trucks und Newcomer-Auftritte sollen generell für eine Festival-Atmosphäre sorgen. Lindner erinnerte daran, dass der messe-Sommergarten mit rund 10.000 Plätzen die drittgrößte Berliner Freilichtbühne darstelle, nach Waldbühne und Wuhlheide.

Leif-Erik Lindner, Geschäftsführer der IFA Management GmbH.
Leif-Erik Lindner, Geschäftsführer der IFA Management GmbH.

© IFA Management GmbH

Die Konzerttickets werden über die üblichen Plattformen wie Eventim vertrieben, allerdings sollten sie weniger kosten als üblich, verspricht Lindner. Inklusive sind zudem der Messebesuch und ein BVG-Ticket.

Um die Berliner schon frühzeitig auf die Geburtstags-IFA einzuschwören, setzt das Management auf kleine Events im Vorfeld unter dem Label „100 Moments“, das können Flashmobs, Partys, Clubveranstaltungen, Promi-Auftritte oder Präsentationen neuer Produkte sein.

Starttermin für die Moments-Kampagne ist der 30. Mai. Die Orte wechseln. Weil der Elektronik-Handel bei dieser Messe eine große Rolle spielen soll, sind auch Moment-Aktionen bei Media-Markt/Saturn geplant, dem Marktführer in Berlin, oder im Games-Hub im Shoppingcenter Alexa.

Im Juni startet eine Ausstellung zur Geschichte der IFA mit historischen Geräten aus den Archiven diverser Aussteller. Wer bereits zugesagt hat, deutete Lindner nur vage an. Mit den finalen Unterschriften ließen sich große Konzerne wie Samsung oder Sony gerne Zeit. Bosch ist auf jeden Fall dabei – die IFA zeigt ja auch weiße Ware, also Waschmaschinen und Kühlschränke.

Er sei „sehr optimistisch“, dass sich die großen Player der Unterhaltungselektronik die IFA 100 nicht entgehen ließen, sagte Lindner. Auch für die Bereiche Fotografie und Audiotechnik will sich die Messe besser positionieren als im vergangenen Jahr. Influencer, Youtube-Stars und „Marken-Botschafter“ sollen dabei helfen.

Man sei auch mit „hochwertigen Hifi-Brands“ wie Burmester im Gespräch. In Clubs könnten vorab Präsentationen stattfinden, es sollen aber auch spezielle „Sound-Räume“ auf der Messe eingerichtet werden.

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