zum Hauptinhalt
Dörte Elß ist Chefin der Berliner Verbraucherzentrale.

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: So sparen Sie Kosten und testen Sie Produkte durch privates Ausleihen

Neue Sharing-Modelle finden immer mehr Anklang: vom Teilen einer Dachbox fürs Auto über das Ausleihen von speziellen Werkzeugen. Dabei gibt es einiges zu beachten.

Eine Kolumne von Dörte Elß

Kürzlich musste ich schmunzeln, als ich von der Herkunft des Begriffes Besitz las. Im Mittelalter fertigte man beim Eigentümerwechsel von Grundstücken nicht nur Urkunden an, sondern vollzog auch symbolische Handlungen. Der neue Eigentümer besetzte für drei Tage sein Land auf einem dreibeinigen Stuhl und machte damit seine Rechtsstellung deutlich. Heute säßen dort vielleicht Nachbarn oder Bekannte gemeinsam, denn neue Sharing-Modelle finden immer mehr Anklang, etwa das Teilen von selten gebrauchten Alltagsgegenständen wie Dachboxen für das Auto.

Das Portal erhält eine Provision

Privates Teilen unter Bekannten ist hier eine Möglichkeit, zum Beispiel im Rahmen von Nachbarschaftsorganisationen oder Vereinen. Im Internet finden Sie aber auch Plattformen, auf denen verschiedene Dinge gegen eine Stunden- oder Tagesgebühr ausgeliehen werden können. Hierzu fragen Sie eine geplante Nutzungszeit an, und der Vermieter nimmt das Angebot im besten Fall zu den vereinbarten Konditionen an.

Das Portal erhält eine Provision für die Vermittlung. Bedenken Sie aber, dass Sie sich bei Problemen, die aus dem Vertragsverhältnis entstehen, an den Entleiher statt an die Plattform wenden müssen. Gerade im Bereich Technik haben Sie die Möglichkeit, hohe Anschaffungskosten wie etwa für eine Unterwasserkamera zu sparen oder ein Produkt zu testen.

Einige Anbieter geben Ihnen nämlich die Möglichkeit, dieses nach dem Mieten zu kaufen. Kalkulieren Sie aber genau, ob es nicht zu stark gebraucht ist und ein Neukauf mit Gewährleistungszeit günstiger ist. Prüfen Sie auch stets, ob Ihr Vertragspartner als Privatperson oder Unternehmer auftritt. Ich finde, dass gerade der schnelle Austausch veralteter Technikprodukte durch kommerzielle Sharing-Anbieter dem Nachhaltigkeitsgedanken widerspricht. Aber wer fragt schon die älteste Spielekonsole zum Teilen an?

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false