zum Hauptinhalt
Einer Lichtinstallation in Form eines Schneemanns in der City West.

© dpa/Monika Skolimowska

Update

Weihnachtsbeleuchtung gefährdet: Ku’damm und Tauentzien brauchen Geld für Lichterpracht

Die Festbeleuchtung soll Ende November ausgehängt werden, doch die Finanzierung steht noch nicht. Anrainer stellen eine konkrete Forderung.

Die festliche Weihnachtsbeleuchtung an Kurfürstendamms und Tauentzien ist beliebt bei Anwohnenden und den Gästen von Restaurants und Einzelhandel. Aber es ist nicht sicher, ob es auch in diesem Jahre eine glitzernde Lichterpracht geben wird.

Die Arbeitsgemeinschaft City (AG City), ein Anrainernetzwerk aus Händlern, Unternehmen und Kulturinitiativen, rief die Weihnachtsbeleuchtung 1978 ins Leben. Zwischenzeitlich übernahm das Außenwerbe-Unternehmen Wall/Decaux die Finanzierung. Seit 2019 ist die AG City wieder für die Organisation verantwortlich.

Mehr Glanz als Paris und London

Mit einer Gesamtlänge von 4,2 Kilometern übertrifft die Festbeleuchtung laut AG City jene von Städten wie Wien, London oder Paris. Die Kosten für den geplanten Betrieb von Ende November bis Anfang Januar belaufen sich auf 600.000 Euro. Allerdings fehlt noch ein großer Teil des Budgets.

Schon im vergangenen Jahr stand die Finanzierung auf der Kippe, doch Spender retteten den Lichterglanz. In diesem Jahr sehe die Situation besonders prekär aus, teilt nun ein Sprecher der AG City mit, da die Akquise von Spendengeldern aufgrund der getrübten wirtschaftlichen Gesamtlage sehr schwierig sei.

Die Weihnachtsbeleuchtung ziehe Menschen zum Shopping und Ausgehen an, meinen die Anrainer.

© Thilo Rückeis TSP

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft stellt 100.000 Euro zur Verfügung. „Die Weihnachtsbeleuchtung sorgt für zusätzliches Ambiente, das den Einkauf dort besonders macht und touristischen wie wirtschaftlichen Wert hat“, teilte eine Sprecherin dem Tagesspiegel mit. „Auf Anfrage der AG City beschloss die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe daher, die Beleuchtung zu bezuschussen.“

Die AG City sammelte außerdem Spenden in Höhe von etwa 260.000 Euro ein. Die Senatskanzlei könne weitere 150.000 bis 200.000 Euro bereitstellen, sagte ein Sprecher des Netzwerks, eine endgültige Entscheidung sei dort jedoch noch nicht gefallen.

Die Arbeitsgemeinschaft sei überzeugt, dass die Weihnachtsbeleuchtung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei, der zur Belebung der Innenstadt beitrage. Daher appelliere sie an die Verantwortlichen, die Tradition am Kurfürstendamm und Tauentzien zu erhalten, da sie einen wichtigen Beitrag zur Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Stadt leiste. Die Senatskanzlei konnte eine Anfrage des Tagesspiegels bis Mittwochabend nicht beantworten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false