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Das Berliner Landgericht in Moabit.

© dpa/Sonja Wurtscheid

Berlinerin schüttelte ihre Tochter zu Tode: Acht Jahre Haft für Mutter von getötetem Baby

Eine 26-Jährige muss für acht Jahre ins Gefängnis, weil sie ihr zehn Wochen altes Baby misshandelt und tödlich verletzt hat. Das entschied das Berliner Landgericht.

Das kleine Mädchen war zehn Wochen alt, als es bewusstlos im Bett lag. Die Mutter hatte ihr Baby im Frühjahr 2022 massiv misshandelt und tödlich verletzt. Das stand am Dienstag für das Landgericht fest. Die 26-jährige Angeklagte wurde wegen Totschlags zu acht Jahre Haft verurteilt.

Regungslos hörte Favour B. den Richterspruch. Es habe sich nicht um ein einmaliges „Augenblicksversagen“ gehandelt, hieß es im Urteil – „das Kind wurde über einen längeren Zeitraum misshandelt“. Bei dem ersten Übergriff habe das Baby auch einen Schädelbruch erlitten – „das Kind schreit, es wird ganz massiv von der Angeklagten geschüttelt und gegen einen harten Gegenstand geschlagen“.

In den Wochen danach sei das Kind vernachlässigt, erneut misshandelt worden. Die Angeklagte, die ihr Neugeborenes zunächst gut versorgt hatte, sei mit dem Kind nicht zum Arzt gegangen, habe es „verkümmern lassen“. Im Strafmaß seien eine gewisse Überforderung und ein Teilgeständnis berücksichtigt worden.

Favour B. war 2014 von Nigeria nach Deutschland gekommen. Seit September 2021 lebte sie in Berlin – zuletzt mit ihren zwei Kleinkindern, damals drei und vier Jahre alt, und dem Baby in einer Gemeinschaftsunterkunft für Frauen in Lichtenrade. Sie hatte ein einmaliges Schütteln zugegeben. Ihr Anwalt plädierte auf Körperverletzung mit Todesfolge und maximal vier Jahre Haft.

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