zum Hauptinhalt
Trotz neugebauter Eisenbahnbrücke in der Treskowallee am Bahnhof Berlin-Karlshorst ändert sich wenig an der Verkehrssituation: Insbesondere Fahrradfahrende finden sich eingeklemmt zwischen den Autos wieder.

© Thilo Rückeis/Tsp

Bessere Anbindung von Karlshorst: Berliner Tram-Linie 22 wird dieses Jahr nicht fertig

Die neue Straßenbahn-Linie 22 sollte Karlshorst ab diesem Jahr besser anbinden. Doch Naturschutzbehörden haben Einwände, ein kurzes Stück Gleis kann deshalb nicht gebaut werden.

Karlshorst wächst, doch die neue Straßenbahn kommt nicht wie versprochen. Ab 2024 sollte von einer neuen Endhaltestelle am Blockdammweg aus die neue Linie 22 Richtung Frankfurter Allee fahren. So war es 2022 versprochen worden, so steht es im Nahverkehrsplan des Landes Berlin. Nun kommt heraus: Es gibt noch nicht einmal eine Baugenehmigung. Dies geht aus der Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Andreas Geisel hervor: „Die Plangenehmigung wurde noch nicht erteilt.“ Der frühere Innen- und Bausenator hat seinen Wahlkreis im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst.

Als Grund für die Verzögerung werden Bedenken der Naturschutzbehörden genannt, diese hätten „kurzfristig weitere klarstellende Angaben zu den geplanten Eingriffen in Natur und Landschaft verlangt“, heißt es in dem Papier der Verkehrsverwaltung.

Gebaut wird zunächst zwischen Hönower Wiesenweg und Blockdammweg. Eine Weiterentwicklung auch westlich des Wiesenwegs ist möglich.
Gebaut wird zunächst zwischen Hönower Wiesenweg und Blockdammweg. Eine Weiterentwicklung auch westlich des Wiesenwegs ist möglich.

© TSP/Gitta Pieper-Meyer

Wohlgemerkt: Es geht lediglich um ein zusätzliches Kehrgleis nahe einer seit Jahrzehnten bestehenden Wendeschleife am Blockdammweg. Diese Schleife liegt in einem Gewerbegebiet, ist aber nur in Richtung S-Bahnhof Karlshorst nutzbar. Das Kehrgleis sollen die Züge Richtung Innenstadt nutzen. Nach Angaben der Verkehrsverwaltung muss die BVG jetzt auf diese Bedenken antworten. Welche Sorgen die Umweltschützer genau haben, teilte die Verkehrsverwaltung nicht mit.

Auf der anderen Straßenseite entsteht seit einiger Zeit die „Parkstadt Karlshorst“ mit über 1000 Wohnungen, einer Schule und Nahversorgungszentrum. Die ersten Wohnungen wurden 2022 bezogen. Die Linie 22 soll auf dem ersten Abschnitt Richtung Frankfurter Tor parallel zur 21 fahren, damit ein Zehn-Minuten-Takt entsteht. Diese Linie werde „das Fahrtenangebot und die Platzkapazität aus der Parkstadt Karlshorst in Richtung der Innenstadt im Tagesverkehr verdoppeln und die Wartezeit für die Fahrgäste halbieren“, lautete das Versprechen. Als Bauzeit ist nur ein halbes Jahr eingeplant – wenn denn eine Baugenehmigung vorliegt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false