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Für die Berliner Avus-Tribüne sucht der Eigentümer Hamid Djadda einen neuen Mieter.

© Cay Dobberke/TSP

Berliner Baudenkmal: Eigentümer der Avus-Tribüne ist wieder auf Mietersuche

Ein Fernsehsender zieht nun doch nicht in die frühere Zuschauertribüne der Avus-Rennen. Investor Hamid Djadda hofft auf andere Interessenten – zum Beispiel aus der Kreativbranche.

Viele Jahre lang stand die historische Avus-Tribüne in Westend nach dem Ende der Berliner Avus-Rennen leer, bis der Unternehmer Hamid Djadda sie erwarb und sanierte. Im Herbst 2021 vermietete er das Baudenkmal zwischen der Autobahn und dem Messedamm an den Fernsehsender Hauptstadt TV. Doch dessen geplanter Umzug aus Potsdam ist gescheitert – und Djadda sucht einen Nachfolger.

Erst viel später als geplant hatte Hauptstadt TV mit der Inneneinrichtung für Studios und Büros in der einstigen Zuschauertribüne begonnen. Jetzt erinnert daran nur noch ein kleines Fenster mit Blick auf den Funkturm. Djadda ließ es auf Wunsch des Senders einbauen. Es ging um Kamera-Perspektiven mit dem Berliner Wahrzeichen im Hintergrund.

Die Räume in der Avus-Tribüne sind klein, aber alle durch einen Gang miteinander verbunden, was flexible Nutzungen ermöglicht.

© Tagesspiegel / Cay Dobberke

Ein Unternehmen namens Crossmedia Brandenburg GmbH, das den Umzug von Hauptstadt TV organisieren wollte, hat Insolvenz angemeldet. Trotzdem geht der Sendebetrieb aus Potsdam in einer anderen GmbH weiter.

Hamid Djadda verlor Mieteinnahmen und Geld, das er in Umbauten investiert hatte. Er erhielt Post von einem Insolvenzverwalter, glaubt aber kaum, dass er eine nennenswerte Summe aus der Insolvenzmasse erhalten wird.

Den Saal um die einstige Sprecherkanzel konnte er neu an eine Catering-Firma vermieten, die darin Veranstaltungen plant. In den anderen Räumen präsentierte die Berliner Stadtentwicklungsverwaltung zuletzt Architektenentwürfe für einen „Stadteingang West“ auf dem ehemaligen Güterbahnhof Grunewald. Im Sommer 2022 nutzte ein Künstlerehepaar die Tribüne für eine Ausstellung.

Die Senatskulturverwaltung zeichnete Djadda im vorigen Dezember mit dem Denkmalpreis des Landes Berlin aus, weil er der Stadt „eine der wichtigsten Landmarken wiedergegeben“ und große Teile der Originalsubstanz erhalten habe. Der Unternehmer wurde in Teheran geboren und wuchs in Hamburg auf. Später handelte er mit Immobilien und gründete die Marzipan-Pralinen-Manufaktur OHDE Berlin. Zu dieser gehört eine Stiftung, die in Neukölln ein Schulprojekt zur Sprachentwicklung fördert.

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