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Die Kältehilfe-Notübernachtung der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in der Ohlauer Straße 22 soll in Kooperation mit Fixpunkt als ganzjähriges Angebot ausgebaut werden.

© Tagesspiegel/Corinna von Bodisco

Hilfe für Obdachlose und Suchtkranke in Berlin: Ganzjährige Notübernachtung am Görlitzer Park soll kommen

Ein vom Bezirk, den Johannitern und Fixpunkt vorgeschlagenes Konzept für obdachlose und suchtkranke Menschen hat über den Doppelhaushalt die nötige Finanzierung erhalten. Starten soll das Angebot im Frühjahr 2024.

Über den am Donnerstag verabschiedeten Doppelhaushalt 2024/ 2025 sollen 2,7 Millionen Euro für die „Ohlauer 365“ in Kreuzberg bereitgestellt werden. Das geht aus einer Mitteilung der Bundestagsabgeordneten Ana-Maria Trăsnea (SPD) hervor. Auch in einer Ankündigung, in der die Senatsverwaltung am Freitagnachmittag mitteilte, den Auftrag für den Bau eines Zauns um den Görlitzer Park erteilt zu haben, wird das ganzjährige Notübernachtungsangebot erwähnt.

Die „Ohlauer 365“ ist in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule im Reichenberger Kiez südlich vom Görlitzer Park geplant. Als ganzjährige Notübernachtung für obdachlose und suchtkranke Menschen sollen 88 Schlafplätze angeboten werden. Dafür wollen die Träger Johanniter-Unfall-Hilfe und Fixpunkt kooperieren.

Die Johanniter wollen dafür das bereits bestehende Angebot am Standort Ohlauer Straße 22 ausbauen. Aktuell betreibt der Träger dort zwischen November und Ende April im Rahmen der Berliner Kältehilfe eine Notübernachtung und bietet während der Sommermonate Kiezmahlzeiten und Duschtage an.

Dieses Angebot soll um eine Sozialarbeit mit angeschlossener Sprachmittlung und eine abgestimmte Kooperation mit Fixpunkt erweitert werden. So könnten auch suchtkranke Menschen besser in das Angebot einbezogen werden.

Drogenkonsumraum nicht weit von der Notübernachtung entfernt

In der Reichenberger Straße 131, nicht weit entfernt von der Gerhart-Hauptmann-Schule, befindet sich die Fixpunkt-SKA-Kontaktstelle mit Drogenkonsumraum, medizinischer Basisversorgung und Suchtberatung. Auch am Kottbusser Tor (Reichenberger Straße 176) befindet sich eine solche Kontaktstelle, die aber wegen Schimmelbefall seit Mitte Oktober geschlossen ist.

Der Bezirk und die beiden Träger hatten das Konzept bereits Ende September nach dem Sicherheitsgipfel zum Görlitzer Park vorgestellt und eine Finanzierung von 1,5 Millionen Euro jährlich vonseiten des Senats gefordert. Starten soll das Projekt im Frühjahr 2024 nach der Kälteperiode.

„Wir brauchen soziale und nachhaltige Lösungen für das Umfeld des Görlitzer Parks und den Schlesischen Busch. Träger wie Fixpunkt oder die Johanniter sind seit Jahren vor Ort, und wir müssen das Engagement unterstützen“, sagt Ana-Maria Trăsnea, die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg ist.

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