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Jeden Samstag stehen vor dem Eingang der Markthalle Neun zwei Stände. Das Bezirksamt prüft aktuell einen Antrag für die Ausweitung des Wochenmarktes: Vier Stände sollen dazu kommen.

© Corinna von Bodisco

Markthalle Neun in Berlin-Kreuzberg: Wird die Erweiterung des Wochenmarktes genehmigt?

Es hagelte Kritik an dem Vorhaben, zusätzliche Stände vor der Markthalle zu errichten - mancher befürchtete Geschäftseinbußen. Nun gibt es eine überarbeitete Fassung der Planung.

Im November vergangenen Jahres beantragten die Betreiber der Markthalle Neun eine Erweiterung des Wochenmarktes in der Eisenbahnstraße vor der Markthalle.

Obwohl es zunächst nur um vier zusätzliche Stände ging, die samstags zwei bereits bestehende Stände neben dem Eingang der Markthalle ergänzen sollen, gab es viel Kritik: Etwa 30 Gewerbetreibende in der direkten Nachbarschaft befürchten Geschäftseinbußen, wenn die Stände direkt vor ihren Schaufenstern aufgebaut werden. Anwohnende sorgen sich zudem, dass die vier beantragten Stände nur ein Anfang sein könnten und die Eisenbahnstraße zur Partymeile werde.

Neue Planung eingereicht

Tatsächlich hat die Markthalle Neun nun eine neue Planung beim Bezirk eingereicht: Ziel der Überarbeitung sei, „die Sichtbehinderung auf die bestehenden Gewerbebetriebe durch eine optimierte Platzierung und Ausrichtung der Marktstände möglichst gering zu halten“, teilt Bezirksamts-Sprecher Tim Styrie auf Tagesspiegel-Anfrage mit. Zudem wurde auch eine kleine Nutzfläche für Non-Profit-Stände und Platz für eine temporäre Spielfläche eingeplant (hier können Sie die aktuelle Planung einsehen). Daraus ergebe sich „insgesamt eine etwas vergrößerte Gesamtfläche“, so Styrie.

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Stände sollten zunächst aufgestellt werden

Ende Februar lud der Bezirk die ansässigen Gewerbetreibenden zu einer Informationsveranstaltung. Sie kam damit einem BVV-Beschluss nach: Die Linken hatten in einem Antrag die Einbeziehung der Gewerbetreibenden gefordert, dem die BVV im Dezember 2022 mehrheitlich zustimmte. Nur die Grünen stimmten dagegen.

Das Bezirksamt wird darin aufgefordert, „mit den Gewerbetreibenden in der Eisenbahnstraße, die sich beim Bezirksamt und bei den BVV-Fraktionen schriftlich und namentlich gegen die Ausweitung des Straßenmarktes ausgesprochen haben, in den direkten Dialog zu gehen“. Laut Bezirk nahmen an dem Treffen sieben Gewerbetreibende teil, die wiederum teilweise weitere Gewerbetreibende vertreten haben.

Kritik an kurzfristiger Einladung

Die Initiativen „Kein Wochenmarkt auf der Eisenbahnstraße“ und „Kiezmarkthalle“ kritisierten an der Einladung die sehr kurze Anmeldefrist sowie die Tatsache, dass sie viele Gewerbetreibende gar nicht erreicht habe – das könnte die geringe Zahl der Teilnehmenden erklären. Anwohnende, die ebenfalls negative Auswirkungen durch den vergrößerten Wochenmarkt befürchten, waren nicht eingeladen. „Kein Wochenmarkt auf der Eisenbahnstraße“ spricht auf Facebook von einer „Alibi-Veranstaltung“. Ob die Erweiterung genehmigt wird, ist nach wie vor ungewiss: „Das Verfahren ist noch ergebnisoffen in der Prüfung“, erklärt Bezirkssprecher Styrie.

Der Text stammt aus Bezirksnewsletter für Kreuzberg, den Sie hier kostenlos bestellen können.

In der aktuellen Ausgabe schreibt Nele Jensch auch über diese Themen:

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