zum Hauptinhalt
Ein Polizist steht vor einem ausgebrannten Döner-Imbiss in der Uhlandstraße.

© dpa/Jörg Carstensen

Brandstiftungen in Berlin : Nach Feuern wird zu möglicher Schutzgelderpressung ermittelt

In Neukölln brannte ein Lebensmittelgeschäft aus, einen Tag zuvor ein Döner-Imbiss in Wilmersdorf. Die Polizei prüft, ob organisierte Kriminelle verantwortlich sind.

Die beiden heftigen Feuer vom Wochenende beschäftigen die Ermittler auch mit Blick auf mögliche Schutzerpressungen. Das erfuhr der Tagesspiegel von Kennern der Fälle. Wie berichtet, wurde in der Nacht zu Sonntag ein Lebensmittelmarkt in einem Neuköllner Einkaufzentrum in Brand gesteckt. In der Nacht zu Sonnabend wiederum zündeten Unbekannte einen Döner-Imbiss in einem Wilmersdorfer Wohnhaus an.

In beiden Fällen ermittelt ein Brandkommissariat. Unter Kennern der Vorgänge heißt es, dass man auch Hinweise auf mögliche Schutzgelderpressungen und Racheakte durch kriminelle Banden prüfe.

Schutzgelderpressungen werden selten offiziell bekannt. Zuletzt wurden stets nur Fälle im maximal niedrigen zweistelligen Bereich bei der Polizei registriert. Die Aussagebereitschaft von Betroffenen sei „deliktsfeldspezifisch gering ausgeprägt“, schrieb die Senatsinnenverwaltung dazu vor Jahren. Als „Schutzgelderpressung“ gelten meist mit Geldforderungen verbundene Fälle von räuberischer Erpressung oder Nötigung.

Der ausgebrannte Lebensmittelmarkt befindet sich im „Sonnen-Center“ in Neukölln. Das 150 Quadratmeter große Geschäft brannte komplett aus, die Flammen konnten trotz mehrerer eingesetzter Feuerwehrwagen erst nach einer Stunde gelöscht werden.

In der Nacht zuvor explodierte in Wilmersdorf ein Döner-Laden, der bis vor kurzem dem Rapper Massiv gehört haben soll. Durch die berstenden Scheiben des Ladens seien Autos in der Nähe beschädigt worden. Zwei Unbekannte mit über den Kopf gezogenen Kapuzen sollen sich zuvor schnell vom Tatort entfernt haben.

Der Musiker teilte noch am Sonntag auf seiner Instagram-Seite mit, dass die betroffene Filiale nicht mehr zu seinem Franchise „Baba's Döner“ gehöre.

Offiziell unbestätigten Informationen zufolge sollen sich zuletzt in Berlin lebende Syrer über Versuche anderer Syrer beklagt haben, sie erpressen zu wollen. Mit den eingangs genannten Fällen dürfte dies allerdings nichts zu tun haben. Auch in der Rocker-Szene gab es Fälle von Schutzgelderpressungen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false