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Tafel in der Schule

© dpa

Die Top Ten der Stadt: Das sind Berlins nachgefragteste Oberschulen

Bei den Top Ten der Sekundarschulen liegen immer die Gleichen vorn – bei den Gymnasien dagegen bewegt sich viel. Ein Überblick.

„Keep calm and carry on“, leuchtet dem Besucher in weißer Schrift auf leuchtend rotem Grund auf der Homepage der Max-Beckmann-Schule entgegen – ein Wohlfühlschriftzug, der vielleicht kein Zufall ist.

Denn die Reinickendorfer Sekundarschule ist zum vierten Mal in Folge die mit Abstand nachgefragteste Oberschule Berlin. Das belegen die diesjährigen Anmeldezahlen der Siebtklässler, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Damit setzt sich eine Tendenz fort, die seit mehreren Jahren anhält: Bei den Sekundarschulen gibt es wenig Bewegung unter den Top Ten mit den meisten Anmeldungen: Die immer gleichen acht Schulen finden sich unter den oberen zehn.

Auf die Beckmann-Schule (410 Anmeldungen) folgen die Martin-Buber (364 Anmeldungen), Sophie-Scholl (363 Anmeldungen), Carl-Zeiss, Gutenberg, Bettina-von-Arnim-, Ellen-Key sowie die Alexander-Puschkin-Schule. Hier finden Sie die Top-Ten-Listen von 2017, 2018, 2019 und 2020.

Die Übersicht von 2021 enthält zwei Besonderheiten: Da wäre zu einen der Dauerplatz 1 für die Max-Beckmann und zum anderen die Tatsache, dass mit der Alexamder-Puschkin-Schule immer wieder eine Sekundarschule dabei ist, die trotz fehlender gymnasialer Oberstufe in der Gunst der Familien sehr weit oben steht – das exzellente Ergebnis der Schulinspektion passt dazu.

Wer sich so lange an der Spitze hält, kann sich die besten Schüler aussuchen – und tatsächlich schafft es die Puschkin-Schule, 60 Prozent ihrer Zehntklässler mit einer Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe zu entlassen, was an vergleichbaren Sekundarschulen nur für rund 45 Prozent der Absolventen zutrifft.

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Anders als bei den Sekundarschulen gibt es bei den Gymnasien extrem viel Bewegung bei der Nachfrage. Keine der Schulen, die sich dieses Jahr unter den Top Ten befinden, war auch in den beiden Vorjahren schon dabei.

„Die Gymnasialklientel informiert sich akribisch bei allen potentiellen Wunschschulen, wie die Nachfrage im Vorjahr war und meidet dann diejenigen Schulen, in denen sie sich keine Chancen für ihre Kinder ausrechnen“, lautet die Erklärung eines Gymnasialleiters, der die Gepflogenheiten der Familien gut kennt.

Beliebte Gymnasien werden eine Weile gemieden

Tatsächlich werden so angesehene und beliebte Schulen wie das Beethoven-, John-Lennon- oder Rosa-Luxemburg-Gymnasium oft jahrelang gemieden, weil Familien wissen, dass sie dort wegen der großen Nachfrage sogar mit sehr guten Noten unter Umständen nicht landen können.

So war das John-Lennon-Gymnasium 2019 und 2020 nicht unter den Top Ten, dieses Jahr aber an Platz 1 der Nachfrage mit 238 Anmeldungen – dicht gefolgt vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium mit 230 Anmeldungen.

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Besonders erstaunlich auch die Nachfrage nach dem Otto-Nagel-Gymnasium, denn die Schule bietet nur zwei siebte Klassen (60 Plätze), hat aber 140 Anmeldungen. Auch hier dürfte die – fälschliche – Zuversicht der Eltern damit zusammenhängen, dass die Schule in den Vorjahren weniger nachgefragt war, weil sich die Eltern an dem beliebten Gymnasium keine Chancen ausgerechnet hatten.

Jedenfalls zeigen die Beispiele, dass die Nachfrage schwankt und mitunter weniger über die tatsächliche Beliebtheit einer Schule aussagt als über das taktische Vorgehen der Familien.

Dieses Jahr sind noch 1200 Plätze frei

Wer kein Glück an seiner Erstwunschschule hat, kann zur Zweit- oder Drittwunschschule ausweichen. Wenn auch dort schon alles voll ist, weist das Schulamt eine andere Schule zu oder die Eltern suchen selbst Ersatz. Dies dürfte dieses Jahr leichter fallen als in den Vorjahren, denn mehr als 1200 Plätze sind noch frei: rund 800 an Sekundarschulen und 450 an Gymnasien.

Damit haben es die Siebtklässler einfacher als 2019, als es kaum freie Plätze gab und unversorgte Schüler in entlegene Bezirke geschickt werden mussten. Insgesamt gibt es dieses Jahr 26.400 Plätze (2019: 25.015) für 25.200 Schüler:innen (2019: 24.840). Rund 40 Prozent wählen ein Gymnasium.

Da rund zehn Prozent der Grundschüler schon nach der vierten Klasse auf das Gymnasium wechseln, ergibt sich insgesamt gesehen, dass etwa die Hälfte eines Jahrgangs ein Gymnasium besucht.

Noch nicht ausgewertet: Die Anmeldungen der Fünftklässler

Um die Lage für Kinder zu entspannen, die nicht auf der Erstwunschschule landen konnten, empfiehlt Ralf Treptow, der Vorsitzende der Vereinigung der Oberstudiendirektoren, den Familien eine Liste mit Schulen zu geben, die noch freie Plätze haben und anhand derer die Familien dann ihre Zweit- und dann Drittwunschschule angeben könnten. Dieses Verfahren wird zurzeit nur bei den fünften Klassen angewandt.

Der Vorteil für die Eltern besteht darin, dass sie mehr Einfluss auf die Schulwahl hätten. Beim jetzigen Verfahren müssen sie schon vorab ihren Zweit- und Drittwunsch angeben, wenn noch nicht klar ist, ob die betreffenden Favoriten schon durch Erstwunschschüler voll besetzt sind.

Wie die Fünftklässler dieses Jahr gewählt haben, konnte die Bildungsverwaltung am Mittwoch noch nicht mitteilen. Bekannt gegeben wurde bisher nur, dass 800 Schüler:innen am Intelligenztest für die Schnelllernerklassen teilnahmen: 670 haben bestanden, 450 Plätze gibt es für die Hoch- und Höherbegabten.

Die Frage, wie hoch die Nachfrage nach den altsprachlichen, bilingualen, mathematisch-naturwissenschaftlichen, musischen und übrigen Spezialklassen ab Jahrgangsstufe 5 war, ist somit noch offen.

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