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Aufnahmen im Rahmen der Demonstration Auf die Strasse Gegen Nazistische Deportationsplaene der AfD vor dem Roten Rathaus in Berlin, 17.01.2024. Berlin Deutschland *** Recordings in the context of the demonstration Auf die Strasse Gegen Nazistische Deportationsplaene of the AfD in front of the Rotes Rathaus in Berlin, 17 01 2024 Berlin Germany Copyright: xKiraxHofmannx

© imago/photothek/IMAGO/Kira Hofmann

Update

„Die AfD ist eine Gefahr für uns alle“: Bis zu 3500 Menschen versammeln sich vor dem Roten Rathaus in Berlin

Angemeldet waren 200 Teilnehmer, erschienen sind bis zu 3500. Erneut demonstrieren viele Menschen gegen die AfD. Neben Anti-Höcke-Plakaten waren auch Palästina-Fahnen auf der Veranstaltung zu sehen.

| Update:

Nach der Enthüllung des Rechtsfront-Treffens am 25. November in Potsdam gingen auch am Mittwochabend wieder tausende Menschen für ein Verbotsverfahren der AfD auf die Straße. Mehrere Initiativen wie etwa Aufstehen gegen Rassismus oder der DGB Berlin-Brandenburg hatten unter dem provisorischen Titel „Runder Tisch Antifaschismus“ zur Teilnahme an der Demonstration am Roten Rathaus in Berlin aufgerufen.

Nach Auskunft einer Sprecherin der Polizei wurde gegen 18.30 Uhr mit rund 2000 Menschen die höchste Teilnehmerzahl des Abends erreicht. Laut den Angaben mehrerer Medienhäuser haben in der Spitze 3500 Menschen teilgenommen. Angemeldet waren nur 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Knapp 200 Einsatzkräfte sollten die Demonstration überwachen. Es sei „alles ruhig und friedlich“, sagte die Polizeisprecherin zu diesem Zeitpunkt.

Direkt zu Beginn der Kundgebung wies René P., einer der Redner, auf die strikte Ablehnung von Antisemitismus und antiislamischem Rassismus auf der Veranstaltung hin. Ein Hinweis, der wohl auch auf die Präsenz mehrerer Palästina-Fahnen zurückgegangen sein dürfte.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere pro-palästinensische Netzwerke in den sozialen Medien zum „Demo Takeover“ aufgerufen und dabei auch explizit das Mitbringen eigener Flaggen gefordert. Als eine Personengruppe den Sprechchor „Freiheit für Palästina“ anstimmte, kam es auf der Kundgebung zu einem kurzen Streit.

Auch Ferat Koçak, Mitglied der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus, sprach als Redner auf der Demonstration. Er attestierte den Behörden Verbindungen zur AfD und in rechtsextreme Netzwerke. Als Opfer in der Neuköllner Brandanschlagsserie hätte er sterben können, weil die Behörden versagt hätten, so der Politiker. Auf Koçak war in der Nacht zum 1. Februar 2018 ein Brandanschlag verübt worden: Sein Auto wurde mutmaßlich von Rechtsextremisten angezündet, als es in einem Carport direkt neben dem Haus seiner Eltern geparkt war. Wie sich später herausstellte, griff das Feuer nur knapp nicht auf die angrenzende Gasleitung und das Haus über.

Außerdem bezeichnete Sprecher René P. die AfD als „Gefahr für uns alle“. Plakate gegen Rechts zeigten Sprüche wie „Björn Höcke ist ein Nazi“ oder „Stoppt die AfD“, auf einem weiteren war die Aufschrift „Mein Name ist Mensch“ zu lesen. Ein weiteres Linken-Mitglied des Abgeordnetenhauses verdeutlichte, dass es falsch sei zu behaupten, dass eine 30-Prozent-Partei nicht verboten werden könne. „Die NSDAP war auch eine 30-Prozent-Partei.“

Seit Tagen demonstrieren in vielen Städten Tausende Menschen gegen rechts. Anlass waren Berichte des Medienhauses „Correctiv“ vorige Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa vom 25. November. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte den Demonstranten gedankt, die „gegen Rassismus, Hetze und für unsere freiheitliche Demokratie“ auf die Straße gehen. (mit dpa)

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