zum Hauptinhalt
Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Bündnis90/ Die Grünen) warnte im Abgeordnetenhaus vor einer weiteren Verschärfung der Lage.

© Annette Riedl/dpa

„Die Corona-Lage ist sehr, sehr angespannt“: Berliner Gesundheitssenatorin warnt vor steigenden Infektionszahlen

In Berlins Kliniken fällt immer mehr Personal wegen Krankheit aus. Gesundheitssenatorin Gote wirbt für strengere Maßnahmen gegen immer höhere Infektionszahlen.

Wenige Tage nach dem vorläufigen Scheitern ihres Vorstoßes zur Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Innenräumen hat Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) auf die ihrer Darstellung zufolge prekäre Corona-Lage hingewiesen.

„Die Inzidenz ist mindestens zwei- bis dreifach unterschätzt, die Hospitalisierungsinzidenz steigt stark an und ist jetzt schon sehr hoch“, erklärte Gote am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus. Aktuell befänden sich über 1000 Patienten mit oder wegen Covid in einem der Krankenhäuser der Stadt, sagte Gote und ergänzte: „Die Lage ist sehr, sehr angespannt.“

Sorge bereitet Gote –  die bereits Anfang der Woche argumentiert hatte, es müssten besonders jene geschützt werden, die im Gesundheitssektor arbeiten –  der hohe Krankenstand in den Kliniken. Ihren Angaben zufolge liegt die krankheitsbedingte Ausfallquote über die gesamte Stadt berechnet aktuell bei 14 Prozent aller im Krankenhaus angestellten Menschen.

Hunderte Schichten müssten nachbesetzt oder verlegt werden, erklärte Gote. Der Krankenstand sei bereits jetzt „fast so hoch wie zum Höhepunkt der Omikron-Welle“, erklärte sie weiter. Für die kommenden Wochen erwarte Gote keine Entspannung, ganz im Gegenteil. Die Entwicklung sei „sehr dynamisch“, die erwartete Herbst-Winter-Welle längst angekommen, sagte Gote. „Es ist zu befürchten, dass bei zunehmender Kälte das Infektionsgeschehen weiter zunimmt“, erklärte sie.

Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, wirken erst in zwei bis drei Wochen.

Ulrike Gote (Grüne), Gesundheitssenatorin von Berlin

Darüber hinaus verwies Gote auf Berechnungen, denen zufolge sich die Belegung der Krankenhäuser binnen 20 Tage verdoppeln könnte. „Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, wirken erst in zwei bis drei Wochen“, erklärte Gote weiter.

Tatsächlich scheint absehbar, dass der Berliner Senat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen wie Museen und öffentlichen Einrichtungen beschließen wird. Selbiges hatte Gote bereits in der vergangenen Woche gefordert, war damit aber an SPD und Linken gescheitert. Im Nachgang der Senatssitzung tauchte ein Schreiben auf, das Gotes Position eindeutig stützte.

Die von Gote vorgeschlagene Maßnahme sei nicht ausreichend begründet und schlecht kommuniziert worden, hieß es im Nachgang der von den Grünen kritisierten Nicht-Entscheidung am Dienstag. Bereits in den Wochen zuvor hatte es Ärger wegen des von Gotes Verwaltung vorgelegten Corona-Winterfahrplans gegeben, dessen Verabschiedung Tagesspiegel-Informationen zufolge verschoben worden war.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false