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Berlin: Die Wiese lebt

Wenn der Palast der Republik weg ist, klafft in Berlin eine große Leere. Der Tagesspiegel zeigt, welche Nutzungsideen es gibt

Ein freier Blick beflügelt die Phantasie. Mit dem endgültigen Beschluss des Bundestages, den Palast der Republik abzureißen, wird die Frage immer drängender: Was dann? Ganz so schnell, wie sich Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) einen Neubau wünscht, wird es nicht gehen. Frühestens 2012 beginnen die Bauarbeiten, ließ Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) wissen. „Ich bin kein Anhänger der grünen Wiese“, sagte Thierse. Das ist seine Parteifreundin, die Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, auch nicht. Eine Wiese ist ihr zu wenig.

Deshalb wird ihre Verwaltung sich in der kommenden Woche Gedanken machen, was anstelle des Palasts wachsen soll. Auch ein landschaftsplanerischer Wettbewerb ist im Gespräch. Fest steht, dass sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz an der geplanten Infobox auf dem Areal beteiligen will. Die „Humboldt- Box“ soll über das Humboldt-Forum und seine Nutzung als Museum und Bibliothek informieren. Davon erwartet Schloss-Befürworter Wilhelm von Boddien Aufschwung für seine Sammelaktion zum Aufbau der Schloss-Fassade.

Was statt des Palasts möglich ist, haben in den letzten Jahren die Ideen verschiedener Architekten gezeigt. Das Kreuzberger Büro Kleyer, Koblitz und Winkelmüller schlug vor, statt Sand lieber Wasser in die Betonwanne des Palasts laufen zu lassen. Das schaffe eine ganz andere Aufenthaltsqualität. Vom Tagesspiegel schon 1996 um Vorschläge gebeten, wollte Reichstags-Architekt Sir Norman Foster große Schirme aufstellen und Stephan Braunfels einen enormen Hain pflanzen... An Ideen mangelt es nicht.

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