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Für Weihnachtsmann Hans wichtig: Der Bart muss richtig sitzen.

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Diese Menschen bescheren Berlin: Wenn Weihnachtsmann Hans zu laut an die Tür klopft

Was erleben Weihnachtsmann, Engel und Weihnachtsfrau an Heiligabend in Berlin? Im Checkpoint-Podcast erzählen Weihnachtsprofis von ihrer kuriosesten Bescherung.

Draus vom Grunewalde kommen sie her und haben die frohe Botschaft und viele Geschenke im Gepäck! Gebucht über Agenturen oder Ebay-Kleinanzeigen bescheren mehrere hundert Weihnachtsfrauen, Engel und Christkinder jedes Jahr die Hauptstadt. Drei von ihnen haben wir kurz vor Heiligabend getroffen und über ihre kuriosen und schönen Erlebnisse in fremden Wohnzimmern gesprochen.

Hans, Weihnachtsmann

Seinen ersten Auftritt als Weihnachtsmann hatte Hans, der an dieser Stelle lieber anonym bleiben will, als Student 1988 in West-Berlin. „Damals klopfte ich etwas zu laut an eine Tür, sodass sich die Kinder erschrocken und gefragt haben, warum der Weihnachtsmann so angsteinflößend auftritt“, erzählt er. Nach einer längeren Pause habe er den Job vor gut zehn Jahren für sich wiederentdeckt und an seinem „pädagogischen Konzept“ gearbeitet.

Die ganze Podcastfolge von „Berliner & Pfannkuchen“ mit Ann-Kathrin Hipp und Lorenz Maroldt hören Sie jetzt hier im Player* oder bei Spotify, Apple, Deezer und überall dort, wo es Podcasts gibt.   

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Das Wichtigste: Die Kinder stehen immer im Mittelpunkt. Die größte Neuerung? „Pandemiebedingt gibt’s mehr Videobestellungen. Da kommt der Weihnachtsmann nicht mehr durch den Schornstein, sondern durch den Fernseher oder PC.“ Insgesamt, sagt Hans, seien die Eltern heutzutage anspruchsvoller. Zwischen Kirchgang und Bescherung sei das Fest minutiös getaktet, da komme das gespannte Warten auf den Weihnachtsmann oft zu kurz.

Seine Weihnachtsmann-Expertise (weiße Handschuhe sind beispielsweise Pflicht und Schuhe zieht man nie aus!), gibt er mittlerweile in Workshops an Newcomer weiter.

Vivien Wolter, Weihnachtsfrau

Vivien (47) nuschelt als Weihnachtsfrau ohne Bart weniger als der männliche Klassiker.

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Vivien Wolter hat vor drei Jahren einen solchen Weihnachtsmann-Workshop besucht. Als Weihnachtsfrau ist sie bis heute weit weniger gefragt als ihre männlichen Kollegen. Woran das liegt? „Wie viele Weihnachtsmänner gibt es aus Schoko und wie viele Weihnachtsfrauen? Da müsste man groß aufräumen. Da fehlt das Marketing!“, sagt sie. Den Job habe sie übernommen, um an Heiligabend nicht allein zu sein. Die Kinder verbrachten das Fest bei ihrem Ex-Mann. Mit der Mutter hatte sie keinen Kontakt.

In fremden Wohnzimmern fand sie damals Nähe. „Das war richtig herzerwärmend“, sagt die 43-Jährige Berlinerin. Eines der Kinder, das sie als Weihnachtsfrau beschenken sollte, hatte gerade eine Krebserkrankung überwunden. „Und dann saßen wir da und haben gesungen und zusammen geheult. Ich habe mit einer fremden Familie ein sehr emotionales Weihnachten gehabt, weil alle so glücklich waren, dass es dem Baby gutging.“

Angela Jehring, Weihnachtsengel

Der Engel Angela verbreitet auch vor und nach Weihnachten eine zauberhafte Stimmung.

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Angela Jehring wurde das Himmlische gleich per Namen in die Geburtsurkunde eingetragen. Das Engel-Dasein? Mehr Berufung als Beruf: „Als Schauspielerin schlüpfe ich in viele Rollen. Aber der Engel ist für mich mehr. Er ist so ein bisschen wie eine Berufsuniform, die einen ganz anderen Zugang zum Menschen schafft“, sagt sie. Seit mittlerweile 22 Jahren fliegt sie durch die Stadt und hat dabei „immer ziemlich viel dabei“: das goldene Buch, die Glocke, den Geschenkesack, eine Handtasche und eine Wunderkerze.

„Bei einer Familie habe ich die Wunderkerze ein bisschen zu nah an den Sack gehalten und in dem Moment, als die Familie die Tür geöffnet hat, hat der Sack Feuer gefangen“, erzählt sie von ihrem kuriosesten Erlebnis. „Zum Glück hat der Papa den Sack sofort unter die Spüle gehalten und die Geschenke waren unversehrt.“

Mittlerweile hat sie ihre eigene Agentur gegründet und tritt auch auf Hochzeiten und zu Geburtstagen auf, nämlich „immer dann, wenn Menschen schön überrascht werden sollen“. Die Engel, sagt sie, seien eben nicht so „faul“ wie der Weihnachtsmann und das ganze Jahr unterwegs.

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