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Der Wohnturm entsteht am Spreeufer im Hansaviertel.

© GeithnerBau

Generalunternehmer insolvent: Ein Jahr Verzögerung bei Wohnturm-Bau im Hansaviertel

An der Altonaer Straße in Tiergarten entsteht ein auffälliger 15-geschossiger Turm mit Eigentumswohnungen. Doch beim Bau kommt es zu Verzögerungen.

Der Fund eines urzeitlichen Pferdes im Oktober 2016 „knapp unter beginnender Organik“ hat zu Verzögerungen beim Wohnungsbauprojekt „Oasis“ am Spreeufer im Hansaviertel geführt. So berichtet es die an dem Projekt beteiligte Evangelische Hilfswerk-Siedlung GmbH.

Ein gewichtigerer Grund als die Knochenfunde auf dem Gelände ist aber die Insolvenz des Generalunternehmers, wie Michael Epping vom Hamburger Projektentwickler B&L Gruppe mitteilt. Der Einzug der Eigentümer in den imposanten 15-geschossigen Wohnturm mit Blick auf die Spree an der Altonaer Straße verzögert sich dadurch um etwa ein Jahr hin zum Frühjahr 2020, so der Sprecher.

Zum Bauprojekt am einstigen Standort des 2012 abgerissenen Gebäudes des Evangelischen Konsistoriums an der Bachstraße gehören auch 69 Neubauwohnungen, die von der Hilfswerk-Siedlung vermietet werden. Die können durch das seit Anfang 2019 laufende Insolvenzverfahren nun ebenfalls erst später als geplant, voraussichtlich in den Frühjahrsmonaten 2020, bezogen werden.

Für eine längere Zeit herrschte auf der Baustelle am Rande des Hansaviertels Ruhe. In der Nachbarschaft kamen Zweifel an dem Projekt auf. Jetzt allerdings wird wieder gearbeitet. Gebäudetechniker sind im Innenbereich an Fenstern, Loggien und Balkonen beschäftigt. Es werden neue Gerüste aufgestellt und Materialien angeliefert. Käufer konnten ihre Wohnungen kürzlich in der Ausbauphase in Augenschein nehmen.

Michael Epping von der B&L Gruppe verweist auf die Folgen von Pleiten bei Baufirmen: „Nach einer solchen Insolvenz müssen leider Prozedere eingehalten und die noch ausstehenden Leistungen neu vergeben werden.“ Hiermit sei man jetzt auf einem guten Weg. Epping verspricht: „Die ersten Abnahmen werden nunmehr Ende September dieses Jahres erfolgen.“

Fast alle der 100 Eigentumswohnungen sind bereits verkauft.

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Immerhin ist der Wohntower mit 100 Eigentumswohnungen fast vollständig verkauft. Gerade noch zwei Apartments sind im Angebot, darunter eins mit 118 Quadratmetern Wohnfläche in der 12. Etage für fast 1,5 Millionen Euro, wie Ramon Hümmer vom Vertriebspartner Urban Living GmbH auf Anfragte bestätigt.

Für die Wohnungen der Hilfswerk-Siedlung in dem Häuserriegel an der Bachstraße sind bisher noch keine Mieter ausgewählt worden. „Das Vergabeverfahren startet voraussichtlich im Herbst 2019“, kündigt Pressesprecherin Lara Rentmeister an.

Das Interesse an den Wohnungen in der Nachbarschaft des Tiergartens ist groß. Seit Bekanntwerden der Baupläne im Jahr 2010 hätten sich schon 280 Bewerber gemeldet. 13 der insgesamt 69 Wohnungen sind öffentlich gefördert mit Kaltmieten ab 6,50 Euro im Monat. Was die restlichen 56 Wohnungen kosten sollen, steht noch nicht fest.

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