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Taucheinsatz im Neuköllner Schifffahrtskanal.

© IMAGO/Jürgen Held

Update

Einbruch ins Grüne Gewölbe: Polizeitaucher finden keinen Schatz im Neuköllner Kanal

Über die Weihnachtsfeiertage suchten Taucher im Schifffahrtskanal in Berlin nach Beweisstücken zum spektakulären Juwelendiebstahl. Finden konnten sie dabei nichts.

| Update:

Der Einsatz von Polizeitauchern, die am ersten und zweiten Weihnachtstag den Neuköllner Schifffahrtskanal nach Beweisstücken im Fall des Juwelendiebstahls aus dem Dresdner Grünen Gewölbe absuchten, war erfolglos. Es seien keine Beweisstücke gefunden worden, teilten die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden in einer gemeinsamen Erklärung am Dienstag mit.

Etwa 20 Taucher aus Berlin, Sachsen und von der Bundespolizei waren auf etwa 150 Meter entlang des Kiehlufers im Einsatz gewesen. Es wurde zuvor vermutet, dass die Täter die Beute entsprechend verpackt in dem Kanal versteckt haben könnten. Womöglich gab einer der sechs Angeklagten in Absprache mit seinem Verteidiger und in Aussicht auf Strafrabatt den Hinweis auf die Örtlichkeit.

Erst einige Tage vor Weihnachten waren zahlreiche Teile aus der 2019 gestohlenen Juwelensammlung in Berlin aufgetaucht. Sächsische Beamte stellten 31 Stücke aus dem Diebstahl nach Absprache mit einer Anwaltskanzlei sicher, fuhren die einstigen Exponate unter schwerer Bewachung nach Dresden, wo sie kriminaltechnisch untersucht wurden.

Juwelen weisen Wasserschaden auf

Die Justiz in Dresden teilte dazu mit: Es habe Gespräche zwischen „Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung“ sowie Rückgabe „vorhandener Beutestücke“ gegeben.

Die bis dahin versteckten, dann wieder aufgetauchten Kunstwerke aus dem Grünen Gewölbe wiesen drei Jahre nach der Tat offenbar Wasserschäden auf. Ob und wie umfangreich sich Angeklagte im Prozess tatsächlich mit dem Gericht auf einen Strafrabatt einigen, ist unklar. Der Prozess geht am 10. Januar weiter.

Sechs Männer aus dem deutsch-arabischen Remmo-Clan, , 22 bis 28 Jahre alt, sind vor einer Jugendkammer des Landgerichts Dresden des schweren Bandendiebstahls, der Brandstiftung und der besonders schweren Brandstiftung angeklagt. Der im November 2019 aus dem Grünen Gewölbe im Residenzschloss gestohlene Staatsschatz Sachsens hatte einen Versicherungswert von 114 Millionen Euro.

Hunderte Remmos leben in Berlin. Nicht alle gehören unmittelbar zur selben Familie, und nicht alle fallen durch Straftaten auf. Doch circa 200 von ihnen seien aktenkundig, sagen Ermittler, und miteinander verwandt.

Einer der in Dresden angeklagten Remmos wurde zuvor für einen Einbruch in eine Erlanger Firma verurteilt, die Spezialgeräte zum Aufspreizen für die Feuerwehr herstellt. Der Mann war 2017 auch in Berlins Bodemuseum dabei, als eine 100-Kilogramm-Goldmünze gestohlen wurde.

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