„Eine krasse Belastung“: Berliner Tätowiererin bietet kostenloses Abdecken von Rammstein-Tattoos an

Am frühen Dienstagnachmittag postete die Tätowiererin Mila Loba eine Instagram-Story, in der sie anbietet, kostenlos Rammstein-Tattoos zu überdecken. Die Resonanz überraschte sie.

„Ich dachte, dass sich das in meinem Kundenkreis hält, aber das ist ziemlich heftig durch die Decke gegangen”, erzählt sie dem Tagesspiegel. Innerhalb von 24 Stunden hätten sie Hunderte Nachrichten erreicht. Diese kämen vor allem von Menschen, die sich zum Thema äußern wollten. Rund 20 Personen hätten sie bis jetzt zum Covern ihrer Tattoos angefragt.

© Anna Stangl

Die Irin Shelby Lynn, die Ende Mai mit schweren Vorwürfen gegen Till Lindemann die Diskussion um die Band ins Rollen gebracht hatte, hatte die Story von Loba zuvor auf ihrem eigenen Instagram-Profil weiterverbreitet.

Die 24-jährige Loba arbeitet halb im bayerischen Straubing und halb in Berlin-Weißensee. Sie ist auf sogenanntes „Heavy Blackwork“ spezialisiert, einen Tattoo-Stil, der sich besonders durch tiefschwarze Töne und deren großflächige Nutzung auszeichnet.

Der Stil ist besonders schmerzhaft, eine Entfernung ausgeschlossen. Dadurch, dass größere Teile der Haut schwarz eingefärbt werden, ist er aber auch optimal, um unliebsame Tattoos zu überdecken.

Loba ist kein Rammstein-Fan, sie habe mit der Szene nichts zu tun, sagt sie. Wie viele andere bekam sie die Drastik der aktuellen Vorwürfe gegen den Sänger Till Lindemann über ein Video der Youtuberin Kayla Shyx mit.

Die Tätowiererin findet es unterstützenswert, wenn einst eingefleischte Fans jetzt nicht mehr mit der Band assoziiert werden wollen. Viele der Nachrichten, die sie erreichten, schilderten, „was für eine krasse Belastung das für viele ist, die das so öffentlich tragen”, erzählt sie.

Ihr Angebot sieht sie nach eigenen Angaben als kleinen Beitrag, um in der Situation etwas Positives beizutragen und zu helfen.