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Zum Quietschen. Helge Schneider macht wieder Späßchen.

© dpa

Helge Schneider auf Tour: Faxen unter der Palme

Helge Schneider stellt sein Sommerprogramm vor, der Name sagt eigentlich alles: "Bunter Sommerabend mit Musik und Quatsch". Der Komiker kündigt zudem einen neuen Kinofilm für Herbst an.

Hier ist was los, unglaublich! Eine Meute von Fotografen hat sich im Halbrund aufgebaut und richtet die Objektive ihrer Kameras auf einen Liegestuhl. Der thront auf einem spärlichen Haufen Sand neben einer aufblasbaren Schwimminsel mit Palme und quietschbuntem Kinderbuddelzeug. Mittendrin im Gewusel ein Mann, der Faxen macht. Sich einen Rettungsring um den Hals hängt. Eine Sonnenbrille aufsetzt. Schief grinst. Und mit jeder neuen Grimasse das Blitzlichtgewitter am Laufen hält.

Dienstagvormittag im Admiralspalast an der Friedrichstraße: Helge Schneider ist gekommen, um sein neues Programm vorzustellen, mit dem er am 5. September im Ifa-Sommergarten gastieren wird. Es heißt – passend zur Kulisse – „Bunter Sommerabend mit Musik und Quatsch“. Der Titel sagt im Grunde schon alles: Der Meister der gepflegten Blödelei wird singen und verschiedene Instrumente spielen, begleitet von Bassgeigerin Ira Coleman und Willi Ketzer an der Trommel. Der Anspruch an die Show ist ebenso simpel wie hoch: „Ich will die Leute zum Lachen bringen und belustige mich selber dabei“, sagt Schneider, nachdem das Klicken der Kameras verstummt ist und er sich den anwesenden Journalisten zuwendet.

Gut schaut er aus, der Herr Schneider. Das muss an dieser Stelle betont werden, denn im vergangenen Jahr brach er seine Tournee vorzeitig ab. In seinen eigenen Worten passierte Folgendes: „Kurz vor der Show war mir schwindelig, dann hab’ ich gekotzt.“ Der Arzt diagnostizierte einen hartnäckigen Virusinfekt und verordnete eine Schonzeit. Die ist mittlerweile vorbei, und eine gesunde Ernährung soll einem Rückfall vorbeugen: Er esse keine Butter mehr, lebe von „Gemüse, Tee und Porree“. Außerdem pendelt er seit einiger Zeit zwischen seiner Heimatstadt Mühlheim an der Ruhr und Spanien. Dort genieße er es, sich auch mal unerkannt bewegen zu können.

Es scheint ihm gut zu bekommen. Schneider wirkt entspannt. Er trägt eine schwarze Hose zu einem weißen Hemd mit pinkem Karo, darüber ein schwarzes Lederblouson. Die Jacke habe er in Cottbus gekauft, sagt die selbst ernannte „singende Herrentorte“. Und fügt hinzu: „So sieht sie auch aus.“ Für ihn ist der Termin eine nette kleine Plauderstunde, ein Treffen mit alten Bekannten. „Manche Leute, die hier vertreten sind, kenne ich ja schon lange“, sagt der 57-Jährige und duzt die Fragesteller ganz ungeniert. Stören tut sich daran niemand, die Programmankündigung ist inzwischen zu einem liebgewonnenen, alljährlichen Ritual geworden. Wer Schneider siezt, entlarvt sich unweigerlich als Neuling in dieser Runde.

Zur Sprache kommt auch der gescheiterte Versuch als Talkshowmoderator. „Helge hat Zeit“ hieß die WDR-Sendung, die nach zwei Ausgaben auf Betreiben des Gastgebers eingestellt wurde. Das sei nicht seine Welt gewesen, sagt Schneider. Und als ein Kritiker der FAZ befand, „das war der letzte Scheiß“, habe er dieser Einschätzung beipflichten müssen. Nun besinnt er sich wieder auf seine Stärken. Im Herbst kommt sein neuer Film „00 Schneider: Im Wendekreis der Eidechse“ in die Kinos.

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