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Martin Fengel Berliner

© Martin Fengel für den Tagesspiegel

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„Frech, schnell, schlagfertig“: Welche Überlebenschancen hat das Berlinerische?

Verstehen Sie Berlin? Immer sonntags erklären wir Ihnen, was Sie sich schon immer gefragt haben. Diesmal: über den Dialekt dieser Stadt.

Herr Dittmar, oft heißt es, Berlinerisch – oder „Berlinisch“ – sei gar kein Dialekt. Warum nicht?
Berlinisch ist zum einen vom Niederdeutschen, zum anderen vom Meißener Deutsch geprägt. Durch Handelsbeziehungen ist die städtische Varietät Berlinisch entstanden, eine Mischung aus Niederdeutsch und Hochdeutsch. Dieser Kompromiss hat sich in einem historischen Prozess herausgebildet: Zunächst sprachen die höheren Stände Berlinisch, die unteren weiterhin Niederdeutsch. Etwa zu Ende des 18. Jahrhunderts hat sich Berlinisch in der ganzen Stadt etabliert. Das Berlinische ist also ein Produkt schichtenspezifischer, sozialer Wandlungsprozesse – und somit ein sogenannter Soziolekt.

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