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Einsatzkräfte vom Zoll

© dpa/Paul Zinken

Update

Großrazzia in Süd-Berlin: Erneuter Einsatz gegen Tabakschmuggler mit Verbindungen ins Clan-Milieu

In Buckow, Rudow und Lichtenrade werden derzeit Geschäftsräume durchsucht. Die Verdächtigen mit Verbindungen ins Clan-Milieu sollen mit Tabakschmuggel viel Geld verdient haben.

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Derzeit sind nach Tagesspiegel-Informationen in den Berliner Ortsteilen Buckow, Rudow und Lichtenrade Mitarbeiter des Zolls und der Polizei dabei, Geschäftsräume zu durchsuchen. Der Vorwurf: illegaler Tabakhandel, Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei.

Zu Details wurden keine Angaben gemacht. Eine offizielle Auswertung des Einsatzes wird in den nächsten Tagen erwartet.

Nach Tagesspiegel-Information stehen Tatverdächtige mit Verbindungen ins Clanmilieu im Zentrum der Ermittlungen.

Erst vor einer Woche hatte es einen ähnlichen stadtweiten Großeinsatz in Berlin gegeben: Der Zoll, die Bundespolizei und das Landeskriminalamt durchsuchten am vergangenen Dienstag die Anschriften diverser Verdächtiger.

Polizeilich gesehen ist Clan-Kriminalität das Begehen von Straftaten durch Angehörige abgeschotteter Subkulturen gemeinsamer Herkunft, wobei die Täter oft verwandt sind. Auch bei „nichtigen Anlässen“ provozierten die Clans gewalttätige Eskalationen, heißt es im Lagebild der Polizei, die patriarchalisch-hierarchischen Großfamilien zeichneten sich durch „mangelnde Integrationsbereitschaft“ aus.

Wie berichtet, rechnet Berlins Polizei 300 Männer dem harten Kern des Milieus zu. Auch noch im deutlich größeren Umfeld dieser Männer sind Gewalttaten, Drogen-, Waffen- und Verkehrsdelikte sowie Betrug und Sexualstraftaten verbreitet.

Um Razzien in Neukölln, die oft Geschäfte bestimmter Einwanderer treffen, gibt es immer wieder politische Debatten. Die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt wirft der Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey vor, geschäftsmäßige Kriminalität in die Nähe von migrantischem Gewerbe zu rücken, was „rassistische Vorurteile“ bediene, zumindest wirke die „mediale Inszenierung“ der Kontrollen stigmatisierend.

Giffey sagte nach dem Einsatz vor einer Woche auf Anfrage: „Wir nehmen die Gewerbe ins Visier, die mit großen Summen Bargeld hantieren – stichprobenartig und unabhängig von Bezirk und Herkunft. Es ist völlig klar, dass ein handlungsfähiger Staat Straftaten ahnden muss.“

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