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Prinzessin Susi in Hochform

© Bummelkasten

Kinder beglückt, Eltern entzückt: Wenn „Bummelkasten“ von besoffenen Anti-Prinzessinnen singt

Sofa, Lampe, Loopstation: Viel braucht „Bummelkasten“ nicht für einen Liveauftritt. Der Berliner Musiker begeistert Kinder und ihre Eltern mit gegen den Strich gekämmten Liedern.

Eine Kolumne von Constanze Nauhaus

Seitdem die Kinder bei Freunden das erste Mal „Prinzessin Susi“ gehört haben, war kein Halten mehr. Jeden Abend lief beim abendlichen Zähneputzen fortan der Song der angesoffenen Anti-Prinzessin, die in einem venezianischen Palazzo die Gäste bei Hofe mit scharfen Pony-Würstchen unter den Tisch grillt – nur eine der Charaktere aus den Liedern Bernhard Lütkes aka Bummelkasten.

Mit Zeilen wie „Prinzessin Susi hat heute ein’ im Tee / klettert auf den Reichstag und pullert in die Spree“ versetzt der Berliner Musiker die Kinder in höchstes Entzücken. Und auch die Eltern, wenn er „Venedig“ auf „ledig“ reimt oder „Susi“ auf „scusi“. Dass bald weitere Bummelkasten-Lieder den Weg ins abendliche Bad-Ritual fanden, tat den Zähnen der Kinder äußerst gut.

Hunderttausendfach werden Lütkes Songs bei Youtube geklickt. „Meine Schere, meine Säge, meine Flex / Mein Hof, mein Gebäudekomplex“ – der abgeklärte „Hausmeister Klaus“ ist von vorn bis hinten so wunderbar durchgetextet, „Kommt Ihr bitte“ so herrlich runtergenölt. „Jacqueline – Jaaa? – Mir ist kalt, zieh jetzt bitte deine Jacke an!“ – da fühlt sich jedes Elternteil ertappt.

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Bummelkasten live im Säälchen? Gar keine Frage, klar würden wir da alle hingehen!

Ein braunes, durchgesessenes Sofa, ein Weihnachtsbäumchen, eine stoffbespannte Stehlampe – mehr Bühne braucht Bummelkasten nicht, die Show ist er selbst. Alle Sounds erzeugt Lütke mit seinem Mund, mit einer Loopstation nimmt er zunächst den passenden Beat auf. Dann setzt er sich eine ranzige Perücke auf.

„So, jetzt kommt’n Lied über eine Prinzessin.“ Die Kinder rasten aus. Dann bringt er sich in Disney-Pose. „Lass loooos, ich lass loooooos...“ Lange Gesichter im Publikum, sie wollen „Prinzessin Susi“ hören. „Ja, is’ ja jut, ich fang nochmal an.“ Lütkes Comedy-Vergangenheit ist nicht zu überhören. Bei „Rolltreppenmax“ fliegen Klopapierrollen durch den Saal, bei „Kommt Ihr bitte“ holt die Dreijährige aus zu nie gezeigten Dance-Moves, alles grölt mit.

Der größte Weihnachtswunsch nun: Bummelkastens bislang einziges Album „Irgendwas Bestimmtes“, 2017 bereits erschienen, aber ein Dauerbrenner. Und bei der nächsten Liveshow sind wir auf jeden Fall wieder dabei.

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