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Zeitgenössische Kunst aus der Ukraine ist kämpferisch.

© Alte Münze Berlin/Art Weapon

Kunst als Waffe und ein Schlossbesuch ohne Prachtbau: Dieses Berlin-Wochenende sollten Sie nicht verpassen

Ukrainische Musiker bespielen das „Art is a weapon“-Festival und ein Schloss, das sich per Audiowalk erforschen lässt – das sind unsere Tipps für 48h Hauptstadt.

Von Sophie Rosenfeld

Ein gutes Klima ist nicht nur eine ökologische Frage. In einer offenen und gerechten Gesellschaft können sich alle Menschen rücksichtsvoll und wohlwollend einbringen. An diesem Wochenende zeigen wir Ihnen sechs gute Gründe für einen geselligen Aufenthalt in der Natur und für die (Um-)Welt mit der ganzen Familie. Also: Socken anziehen, Schuhe schnüren und los geht’s!


Samstagmorgen

Anlässlich des gestrigen Jahrestags der russischen Invasion gestalten ukrainische Künstlerinnen und Künstler heute die Berliner Kunstszene. Ihr Schaffensdrang zeigt sich ab 12 Uhr beim „Art is a weapon: Ukrainian modern art festival“ in der Alten Münze. Erwartet wird u.a. die Band von Stas Korolev, der Rapper Otoy, das Ensemble Kurs Valut sowie der Musiker Koloah.

Über das klangvolle Programm hinaus kümmern sich Ausstellungen, Theateraufführungen und Workshops um die kulturelle Sättigung der Besucher. Mit knurrendem Magen wird sich im modernen Food Court niedergelassen. Das Festival wandelt sich gen 20 Uhr zu einer Party, die bis Sonntagmorgen andauert. Tickets können hier gekauft werden. Die eingenommenen Gelder unterstützen zum einen ukrainische Kunstschaffende, zum anderen die ukrainische Verteidigung.


Samstagmittag

Es geht raus an die frische Luft – In Berlin-Buch wird ein Erlebnis-Spaziergang durch den dortigen Schlosspark zur Entdeckungstour, denn vom namensgebenden Schloss fehlt jede Spur. Von 13.30 bis 16.30 Uhr führt das Kunst- und Kulturprojekt „Das Schloss der Vielen“ vom Arbeitsforum „Büro unbekannt Berlin“ Interessierte generationsübergreifend per Audiowalk und Installation durch temporäres Schlossinventar, ohne den einstigen Prachtbau naturgetreu wiederaufzubauen.

Treffpunkt ist am Parkeingang bei der Schlosskirche. Smartphone mit guten Kopfhörern nicht vergessen!


Samstagabend

Nach entkräftetem Umherstapfen wird es Zeit für eine warme Mahlzeit: Musikliebhaber schnabulieren heute Abend ein 3-Gänge-Menü und lauschen dabei klassischen Kompositionen in der Biosphäre Potsdam. Ab 17.30 Uhr leihen die Gäste den Klängen rein instrumentaler Natur ihr Ohr: Das Streichquartett Jupiter String Quartets und das ukrainische Zweigespann „Just Duo“, bestehend aus Anhelina Serafymovych und Eduard Tkachenko, musizieren gemeinsam.

Um 18.30 Uhr wird zu Tisch gebeten, um Schwarzwurzelcremesuppe, einen Hauptgang mit Süßkartoffel-Chili-Püree sowie Cheesecake mit Passionsfrucht und Zwergorangenragout zu verspeisen. Und nach dem Essen empfiehlt sich ein Spaziergang durch die unterschiedlichen Klimazonen des Tropenhauses. Die Biosphäre ist mit der Soiree Teil der Brandenburgischen Sommerkonzerte. Wir wünschen guten Appetit!


Sonntagmorgen

Die perfekte Uhrzeit für einen Kinobesuch gibt es nicht. Also warum nicht direkt nach dem Frühstück im Filmtheater am Friedrichshain Platz nehmen? Bevor die Berlinale heute ihr Ende nimmt, wird um 9.30 Uhr der Film „Mimi“ von der slowakischen Filmregisseurin und Drehbuchautorin Mira Fornay vorgeführt.

Protagonistin Romy macht sich auf die Suche nach ihrem vermissten Wellensittich Mimi. Mit Abenteuerlust im Gepäck und unterwegs in der Natur begegnet die Siebenjährige Menschen voller Rätsel und begibt sich mit Neugier in eine Welt zwischen Wäldern und Flüssen, zwischen Realität und Fantasie. Karten bekommen Freunde des Early-Morning-Kinos für 6/erm. 5 Euro.


Sonntagmittag

Theaterregisseurin Cecilia dos Santos de Brito und Erzählerin Anna Dieterich verknüpfen in ihrem Geschichtentheater „Vom Wasser, das zu singen aufhörte“ die Folgen des Klimawandels in Zeiten von vertrockneter Erde und Wasserknappheit. Bei dem Stück wird die gesellschaftliche Situation durch spielende Herrscher:innen und einen pflichtbewussten, kleinen Frosch sichtbar gemacht. Zuschauer:innen können sich für 3/erm. 1,50 Euro von 13 bis 13.30 Uhr im Saal 3 des Humboldt Forums niederlassen. 


Sonntagabend

An einem Tag mit der ganzen Bagage ziehen nicht immer alle an einem Strang. Das Familienleben verläuft eben nicht ununterbrochen harmonisch. Wenn statt Luftküssen die Fetzen fliegen, ist eins klar: Den Traumpartner unserer Vorstellungen gibt es nicht. Autor Michael Nast verpackte die frohe Botschaft in sein Bestseller-Buch „Generation Beziehungsunfähig“. 

Gemeinsam mit der Paar-Coachin Lina Marie spricht er im gleichnamigen Podcast über die Krux vom Onlinedating der Dauersingles und die Renaissance der Familie, heute sogar live: Um 19 Uhr beginnt die Lesung mit Podcast-Show im Kesselhaus in der Kulturbrauerei. Da Nast am selben Tag seinen Geburtstag feiert, liest er aufgrund der besonderen Umstände aus brandneuen Texten. Na, herzlichen Glückwunsch!

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