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Berlin: „Mahnmal des Größenwahnsinns“

Der Aldo-Rossi-Torso gehört zu den größten Bauruinen Berlins

Auch der Ostteil der Stadt hat sein Spandauer Tor: die Investitionsruine „Landsberger Arkaden“. Im September 1996 wurde an der Landsberger Allee Ecke Storkower Straße der Grundstein gelegt. Der mittlerweile verstorbene italienische Stararchitekt Aldo Rossi hatte den Bau mit einem 13Etagen-Turm als Blickfang entworfen. Läden, Cafés, Büros und ein Hotel sollten das „Eingangstor von Lichtenberg“ mit Leben erfüllen. Heute leben aber vor allem Tauben und Turmfalken in dem unvollendeten Torso: „Es ist ein Mahnmal des Größenwahnsinns“, sagt Baustadträtin Katrin Lompscher (PDS). Nachdem der Bezirk Bedenken gegen das 150-Millionen-Euro-Projekt Einspruch erhoben hatte, zog der Senat das Vorhaben an sich.

Doch ein Jahr später lief die Baugrube voll Wasser, der Bauherr trennte sich von seiner Firma. Dann kam auch noch der Architekt Rossi bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Mehrfach wechselten die Besitzer. Im Jahr 2000 kaufte die Lügro-Unternehmensgruppe den Rohbau und versprach, ihn zu Berlins zweitgrößtem Hotel- und Kongress-Center auszubauen – passiert ist seitdem nichts. „Uns liegt noch immer kein Bauantrag vor“, sagt Stadträtin Lompscher. Schon seit fast zwei Jahren gebe es keinen Kontakt mit dem Besitzer. Dabei hätten die Lichtenberger noch Glück, da der Torso auch heute eher einem Rohbau als einer Ruine ähnele. Trotzdem: „Es wäre schon zu wünschen, dass es irgendwann mal ein Haus wird.“ kf

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