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Dörte Elß ist Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin e.V. An dieser Stelle gibt sie wöchentlich Tipps rund um den Verbraucherschutz.

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

Kolumne „Mein guter Rat“: Ein Energie-Netzwerk für Hilfesuchende

In der Versorgungskrise ist es wichtig, dass Vereine und Verbände sich in Berlin zusammenfinden, um Hilfesuchenden beim Thema Entlastung beizustehen, findet unsere Expertin.

Dörte Elß ist Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin e.V. An dieser Stelle gibt sie wöchentlich Tipps rund um den Verbraucherschutz.

Gerade in Krisenzeiten wird er stets betont: der gesellschaftliche Zusammenhalt. Kaum eine politische Rede kommt derzeit ohne seine Erwähnung aus und bei all den wohlklingenden Worten fragen wir uns häufig: Wie steht es wirklich darum in Berlin? Die vergangenen Wochen haben mir diesbezüglich ein gutes Gefühl vermittelt, wenn ich an die zahlreichen Veranstaltungen denke, die ich besucht habe. Ein Austausch mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) im Roten Rathaus hatte beispielsweise die Entlastungsmöglichkeiten für die Berlinerinnen und Berliner zum Thema.

Findet Berlin einen Ausweg aus der Krise?

Solche Zusammenkünfte sind stets eine gute Möglichkeit, mit jenen Menschen ins Gespräch zu kommen, die mit ihren Vereinen und Verbänden ein Netzwerk über Berlin spannen, um Hilfesuchenden beizustehen. Findet Berlin einen Ausweg aus der Energiekrise?

Das fragten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer entsprechenden Gesprächsrunde im Abgeordnetenhaus. Der Beitrag der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales wurde von mir mit besonderem Interesse erwartet, da er sich mit dem Thema Energiearmut befasste.

Sehr berührt hat mich kürzlich ein Fernsehbeitrag, in dem eine Mitarbeiterin der Tafel erzählte, dass sie bereits Menschen abweisen musste, die dringend Hilfe benötigen.

Dörte Elß, Chefin der Verbraucherzentrale Berlin

Eindringlich höre ich von den Kolleginnen unserer Energieschuldenberatung, wie wichtig es ist, hier politisch noch genauer hinzuschauen und den Betroffenen zu helfen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir den Staatssekretär für Verbraucherschutz als Schirmherr unseres Fachforums Energiearmut gewinnen konnten, der dem Thema mit seinem Engagement noch mehr Gewicht verleiht.

Sehr berührt hat mich kürzlich ein Fernsehbeitrag, in dem eine Mitarbeiterin der Tafel erzählte, dass sie bereits Menschen abweisen musste, die dringend Hilfe benötigen. Sie war sichtbar bewegt und auch ich kenne dieses Gefühl. Wissen Sie, wie viele Beratungstermine mit einem Mal frei werden würden, wenn unseriöse Anbieter des Marktes verwiesen würden? Schließlich machen sie uns Verbrauchern mit unzulässigen Preiserhöhungen oder untergeschobenen Verträgen das Leben noch schwerer als es in dieser Krise ohnehin schon ist.

Hierauf weise ich bei jeder Gelegenheit hin. Zahlreiche Entscheidungsträger Berlins haben sich bereits auf den Weg in die Verbraucherzentrale gemacht, um sich ein Bild von den Sorgen und Nöten der Menschen in der Hauptstadt zu machen, kürzlich erst wieder der Präsident des Abgeordnetenhauses.

Es dürfen ruhig noch mehr werden. Denn nach einem Besuch bei uns waren bisher alle davon überzeugt, dass die Förderung des Verbraucherschutzes – und generell der Vereine und Verbände – dem gesellschaftlichen Zusammenhalt gut tut. Für Berlin wünsche ich mir ein Netzwerk, durch dessen Maschen niemand fallen kann. Ich denke, es kann ruhig noch größer und tragfähiger werden. Dafür brauchen jene, die es spannen, die Unterstützung engagierter Politikerinnen und Politiker.

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