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© dpa/Jens Kalaene

Mit dem Dieselzug ins E-Auto-Werk: Am Berliner Stadtrand startet der Tesla-Shuttle

Die Beschäftigten des Elektroauto-Herstellers Tesla können jetzt ab Erkner mit dem Zug zur Arbeit fahren. Der Shuttle „Tes“ ist gratis – jeder darf einsteigen.

Diesen Montag startet der „Tesla-Shuttle“: Etwa 30 Züge pro Richtung und Tag sollen die Beschäftigten in das Werk des Elektroauto-Herstellers in Grünheide, südöstlich von Berlin bringen. Da der Gleisanschluss auf das Werksgelände nicht elektrifiziert ist, fahren Dieseltriebwagen. Die Fahrten bezahlt Tesla, den Auftrag bekam die private Niederbarnimer Eisenbahn.

In den vergangenen Monaten war am Rand des Werksgeländes ein moderner, überdachter Bahnsteig „Tesla Süd“ entstanden, attraktiver als viele bei der Deutschen Bahn. Der Start des Zuges war mehrfach verschoben worden.

Die Fahrten sind öffentlich und gratis, auch wenn die elektronische Fahrplanauskunft teilweise immer noch das Gegenteil behauptet. So hieß es zunächst in der App des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB): „Werksverkehr/Fahrt nur für Tesla-Mitarbeiter“. Zudem wird immer noch der Preis von 2,50 Euro für eine Fahrt angezeigt.

Der Bahnhof „Tesla Süd“ (hier im Juli) wurde am Rande des Werksgeländes errichtet. Ab Montag fährt hier der neue Shuttle.

© imago/Bernd Friedel

Tesla hatte kürzlich mitgeteilt, dass jedermann den Zug gratis nutzen könne. Eine VBB-Sprecherin sagte auf Anfrage: „Wir prüfen, ob es sich das mit dem Fahrpreis in der VBB-App etwas anders formulieren lässt.“ Seit Freitag gibt es nun den Hinweis, dass die Fahrt ohne Fahrausweis möglich ist, die Preisangabe 2,50 Euro blieb jedoch – verwirrend.

Einen festen Takt gibt es nicht

Der erste Zug wird am Montag um 4 Uhr früh in Erkner starten, einen festen Takt gibt es nicht. Teilweise gibt es Lücken von zwei Stunden, in der Regel fährt aber alle 45 Minuten ein Zug, und zwar montags bis freitags. Die Triebwagen sind elf bis 13 Minuten unterwegs. 

Der größte Industriebetrieb in Brandenburg rechnet damit, dass 1500 der derzeit 10.000 Beschäftigten den Shuttle nutzen werden. Parallel fahren auch Busse ab Erkner zum Werk. Vor einigen Monaten war ein Radweg von Erkner zu Tesla fertig geworden, diesen allerdings hat weitgehend die Gemeinde bezahlt.

Wie berichtet, soll der jetzige Haltepunkt Fangschleuse anderthalb Kilometer westlich direkt an das Werksgelände verlegt werden. Nach aktuellen Plänen könnte das bis Ende 2026 realisiert werden. Der neue Bahnhof hätte dann längere Bahnsteige, was den Einsatz von Zügen mit mehr Waggons erlauben würde. Die Hauptstrecke nach Frankfurt (Oder) ist stark befahren, seit Dezember 2022 fährt der RE1 in der Hauptverkehrszeit dreimal pro Stunde.

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