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© dpa/Rolf Vennenbernd

Mit Humor und hochgezogener Augenbraue: Vor 50 Jahren gab Roger Moore als James Bond seinen Einstand

1973 absolvierte Roger Moore seinen ersten Einsatz als Geheimagent James Bond – und leitete eine neue Ära für 007 ein. „Leben und sterben lassen“ gilt als Meilenstein.

Von Philip Dethlefs, dpa

Kurz bevor Roger Moore vor etwa 50 Jahren zum ersten Mal die Rolle seines Lebens spielen sollte, kamen ihm Zweifel. Zu groß waren die Fußstapfen, die Sean Connery als 007 hinterlassen hatte. „Beim Lesen des Drehbuchs habe ich immer nur die Stimme von Sean gehört, wie sie „Bond, James Bond“ sagt“, schrieb Moore in seinem Buch „The 007 Diaries“. Als der Engländer die berühmten Worte in Vorbereitung auf den Dreh probeweise sprach, habe er sogar den schottischen Akzent seines Vorgängers übernommen, gestand Moore.

Regisseur Guy Hamilton („Goldfinger“) habe ihn jedoch beruhigt. „Sean war Sean, und du bist du“, soll Hamilton zu seinem Star gesagt haben. Moore nahm es sich zu Herzen und machte sich die Rolle zu eigen. Sein 007-Debüt „Leben und sterben lassen“ („Live And Let Die“) kam am 27. Juni 1973 in den USA und kurz darauf weltweit in die Kinos.

Der britische Schauspieler Roger Moore bei Dreharbeiten zum Film „James Bond 007 - Leben und sterben lassen“.

© dpa/AP

Die James-Bond-Filme waren die Kassenschlager der 1960er Jahre. Für viele Zuschauer waren der Agent 007 und Darsteller Connery damals untrennbar miteinander verbunden. George Lazenby hatte in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) eine starke Vorstellung gezeigt, bekam aber erst Jahre später die verdiente Anerkennung. Connery ließ sich zu einem Comeback in „Diamantenfieber“ (1971) überreden. Danach standen die Produzenten Albert R. „Cubby“ Broccoli und Harry Saltzman wieder vor der Herausforderung, einen neuen Darsteller zu finden.

Kein harter Killer

Die Wahl fiel auf Roger Moore, den Broccoli und Saltzman schon früher in Betracht gezogen hatten. Durch seine Rolle als Gentleman-Dieb in der TV-Serie „Simon Templar“ („The Saint“) hatte er Werbung für sich gemacht. Auch als smarter Lord Sinclair in der Kultserie „Die Zwei“ hatte sich Moore empfohlen. Die Dreharbeiten für „Leben und sterben lassen“ begannen einen Tag vor seinem 45. Geburtstag. Gefilmt wurde unter anderem in New York City, New Orleans und auf Jamaika.

Während sich Lazenby noch an Sean Connery orientiert hatte (in der deutschen Fassung gab man ihm sogar dieselbe Synchronstimme), brachte Moore einen neuen Agenten-Typus auf die Leinwand. Sein Bond wirkte nicht wie ein harter Killer. Er war entspannter, eleganter und ironischer. Die hochgezogene Augenbraue, selbst in Momenten höchster Gefahr, wurde zu einem von Moores Markenzeichen. Mit ihm setzten die Filme auf trockenen Humor und mitunter auch auf alberne Gags.

„Leben und sterben lassen“ wurde ein Kassenerfolg. Und es war der Auftakt zu einer erfolgreichen neuen Ära für 007 – und für Roger Moore, der 2017 starb. Bis 1985 spielte er den berühmten Geheimagenten mit der Lizenz zum Töten in sieben Filmen.

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