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08.08.2022, Berlin: Anis Mohamed Youssef Ferchichi (r), bekannt unter dem Künstlernamen Bushido, kommt in Begleitung von Polizeibeamten zu Beginn der Verhandlung im Prozess gegen den Chef eines bekannten arabischstämmigen Clans und drei seiner Brüder in einen Gerichtssaal. Der Clanchef und seine Brüder stehen unter anderem wegen schwerer räuberischer Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht.

© dpa / Monika Skolimowska

Prozess gegen Clanchef in Berlin: Mitschnitt von Bushido und Abou-Chaker im Gerichtssaal abgespielt

Vor dem Berliner Landesgericht wird der Streit zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker seit zwei Jahren verhandelt. Tag 77 im Prozess.

Nach mehrfacher Verschiebung wird im Prozess gegen den Ex-Geschäftspartner von Rapper Bushido, Arafat Abou-Chaker, eine Audiodatei angehört, die während des Prozesse aufgetaucht war. Das Tondokument soll heimlich bei einem für das Verfahren entscheidenden Treffen des Musikers und Abou-Chaker am 18. Januar 2018 angefertigt worden sein. Die knapp zweistündige Datei liegt dem Landgericht Berlin seit Februar vor und ist verschriftlicht worden. Am Montag wurde der Mitschnitt im Beisein von Bushido im Gerichtssaal abgespielt.

Trotz schlechter Tonqualität waren die Stimmen des Musikers und des teils aufgebrachten Clanchefs in deutscher und arabischer Sprache deutlich zu hören.

Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist Zeuge und Nebenkläger in dem Strafverfahren. Ein Großteil der Vorwürfe basiert auf den Aussagen des 43-Jährigen. Er sollte darum im Laufe des 77. Prozesstages zu dem Mitschnitt erneut als Zeuge befragt werden. Ein Dolmetscher war von dem Gericht beauftragt, die arabischen Passagen des Tondokuments zu übersetzen beziehungsweise die schriftliche Übersetzung mit dem Gehörten abzugleichen.

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Die Anklage gegen 46 Jahre alten Clanchef Arafat Abou-Chaker. und drei seiner Brüder lautet unter anderem auf Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue.

Aus Sicht der Verteidiger des Clanchefs und seiner Brüder widerlegt die Tondatei die Darstellung von Bushido. Der Anwalt des Musikers zweifelt jedoch die Echtheit des Tondokuments an. (dpa)

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