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 Ein Polizeibeamter geht an der Synagoge an der Brunnenstraße 33 in Berlin entlang, die Ziel eines Anschlags war.

© dpa/Soeren Stache

Update

Nach Angriff auf Synagoge in Berlin-Mitte: Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt zu antisemitischem Anschlagsversuch

Am Donnerstag teilte die Behörde mit, dass sie die Ermittlungen zu dem versuchten Brandanschlag an sich ziehe. Sie begründet das unter anderem mit dem eskalierenden Charakter des Angriffs.

Nach dem versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge in Berlin hat die Generalstaatsanwaltschaft der Hauptstadt die Ermittlungen an sich gezogen. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit und begründete dies unter anderem mit dem eskalierenden Charakter des Angriffs.

Die Generalstaatsanwaltschaft verwies auf die derzeitige politische Situation im Nahen Osten sowie auf pro-palästinensische Kundgebungen der vergangenen beiden Wochen, die von Antisemitismus und zunehmender Gewalt gegen die Polizei geprägt gewesen seien.

Zwei unbekannte Täter haben in der Nacht zu Mittwoch zwei Molotowcocktails in Richtung eines Gebäudes an der Brunnenstraße in Berlin-Mitte geworfen, in dem sich diverse jüdische Einrichtungen befinden. Dazu zählen die Synagoge des Vereins Kahal Adass Jisroel, Räume einer Talmud-Thora-Schule sowie eine Kindertagesstätte.

Polizei und Gemeinde bestätigten den Angriff, der sich gegen 3.45 Uhr in der Nacht ereignete. Die Brandsätze seien auf dem Bürgersteig nahe der Synagoge aufgeschlagen. Ein Brandsatz habe von Wachleuten der Polizei rechtzeitig gelöscht werden können. Der zweite Brandsatz verlosch.

Die Synagoge ist in einem Gemeindezentrum untergebracht, ebenso wie eine Kindertagesstätte. Nach Angaben von Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kamen die Täter wegen des Wachschutzes nicht so nah heran, dass sie das Gebäude hätten treffen können. Personen sowie das Haus sind unversehrt.

Als Berlins Regierungschef Kai Wegner (CDU) am Mittwochnachmittag die attackierte Synagoge besuchte und dort unter anderem mit Dovid Roberts, dem Rabbiner der Gemeinde, sprach, erschallten vereinzelt „Free Palestine“-Rufe aus vorbeifahrenden Autos. Unmittelbar neben der Synagoge versammelten sich aber auch einzelne Teilnehmer einer spontan angemeldeten Mahnwache gegen Antisemitismus. (Tsp, dpa)

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