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Neuer Musikpreis in Berlin: Peter Fox, Paula Hartmann und weitere Künstler mit dem Polyton ausgezeichnet

Premiere für den Polyton: Bei dem neuen Popmusikpreis wurden Werke von Künstlern geehrt, die andere Künstler ausgewählt haben. Auch in anderen Punkten ähnelte die Verleihung in Berlin nicht dem gängigen Prozedere.

Von Robin Schmidt

Berlin hat einen neuen Musikpreis – und zwar für die bundesweite Musikszene. Erstmals ist der Popmusik-Preis Polyton am Freitag verliehen worden, Künstlerinnen und Künstler wurden am Abend auf dem Gelände der Atelier Gardens in Tempelhof für ihre Werke geehrt. Bei dem Preis soll es sich nicht um einen üblichen Branchen- oder Publikumspreis handeln. Vielmehr verstehen die Macher Polyton als Auszeichnung von Musikschaffenden für Musikschaffende.

Dahinter steht die Akademie für Populäre Musik. Deren Mitglieder – zu denen unter anderem Peter Maffay, Rin, Roland Kaiser oder Shirin David zählen – haben vorab in acht Kategorien die jeweiligen Gewinner aus fünf nominierten Werken ausgewählt.

Manche in Anzug, manche lässig

Über das neu geschaffene Forum sagte Balbina, Repräsentantin der Akademie und Künstlerin, am Abend: „Popmusik als Sprache und Sprachrohr emotionalisiert Mehrheiten. Deshalb sind ihre Inhalte von großer kultureller und politischer Bedeutung. Gleichzeitig ist sie Zufluchtsort für Utopien, Euphorie und Verbindung.“ Ein Zusammenspiel dieser Kräfte könne gesellschaftliche Transformation begünstigen, die Weichen für Paradigmenwechsel stellen.

Unter den 700 geladenen Gästen befanden sich unter anderem Johannes Oerding, Nadja Benaissa, Lary, Peter Fox, Deichkind und Tom Beck. Manche Gäste kamen mit eleganter Abendgarderobe, in Anzügen oder Kleidern, manche auch lässig im Hoodie und mit Cap.

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Eingeladen war auch Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien. In ihrer Eröffnungsrede betonte sie die Bedeutung der neuen Pop-Auszeichnung: „Die Akademie für Populäre Musik und Polyton stehen für Vielfalt, Teilhabe, Toleranz und Zusammenhalt – auch außerhalb der Musikindustrie. Ihr Ziel ist es, populäre Musik positiv mitzugestalten und auch die Rolle und Bedeutung populärer Musik für unsere Gesellschaft im Wandel im Blick zu haben.“

Weil sich der Preis jenseits von Verkaufszahlen oder Genres orientiere, sei „Polyton eine echte Innovation in der deutschen Popmusikszene.“ Roth versprach, dass die Bundesregierung die Akademie für Populäre Musik und die Auszeichnung in Zukunft „tatkräftig unterstützen“ werde.

Paula Hartmann ist am Freitag ausgezeichnet worden.

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Dass man hier alles ein bisschen anders machen will, zeigte sich spätestens mit Beginn der Preisverleihung. Auf einer kreisrunden eisblauen Bühne fanden die Laudationen in Form von musikalischen Tanzperformances statt. Unter der Leitung von Franka Marlene Foth interpretierten die Tänzer des Berliner Kollektivs FMKF die Songs der Gewinner auf akrobatische Art und Weise.

Zwischen den Hommagen sorgten Künstler wie Paula Hartmann, Bosse oder Graf Fidi für den weiteren musikalischen Rahmen. Mit der Künstlerin Sonya präsentierten die Verantwortlichen zudem eine Newcomerin, die im Alter von 54 Jahren erstmals mit ihren Songs durchstarten möchte. Als letzter Künstler betrat Herbert Grönemeyer die Bühne, der mit „Kaltes Berlin“ eine Songpremiere für die Gäste mitbrachte.

Herbert Grönemeyer sang seinen neuen Song „Kaltes Berlin“.

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Zu den Gewinnern des Abends zählten in der Kategorie „Text“ Céline und Paula Hartmann mit ihrem Song „3 Sekunden“, im Bereich „Teamwork“ das Musikerkollektiv A Song For You und in der „Produktion“ Sofia Kourtesis mit ihrem Werk „Madres“. Die Band Blumengarten erhielt in der Kategorie „Komposition“ einen Preis, während Peter Fox samt seiner Band im Bereich „Performance“ geehrt wurde.

In der Kategorie „Digital“ gewann die Plattform #musicmetoo und in der Kategorie „Wildcard“, die Werke oder Personen im Kontext des popkulturellen Spektrums unabhängig von Kategorien oder Bewertungszeiträumen berücksichtigt, konnte sich Femme Bass Mafia mit ihrem DJ-Mentoring für Flinta* durchsetzen. Außerdem erhielten Deichkind für ihre künstlerische Konzeption bei ihrer Live-Tour im vergangenen Jahr den Polyton in der Kategorie „Bühne“.

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