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Freie Universität

© Bernd Wannenmacher / FU / Promo

Update

Smartphone und Laptop entwendet: Jüdischer Student nach Angriff in Berliner Charité bestohlen

Nach der Attacke auf Lahav Shapira sieht die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte, dass der Student provoziert hat. Unterdessen wurde dieser erneut Opfer einer Straftat.

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Der am vergangenen Wochenende in Berlin angegriffene jüdische Student ist womöglich schwerer verletzt worden als bislang bekannt. Der erlittenen Gesichtsfraktur wegen wird der Geschädigte in den nächsten Tagen womöglich operiert. Unterdessen wurde der 30-Jährige im Krankenhaus bestohlen.

Wie bekannt, war der Student Lahav Shapira in der Nacht zum Samstag von einem 23-jährigen Kommilitonen vor einer Bar in Mitte nieder geprügelt worden. Dem soll ersten Ermittlungen zufolge ein kurzes Wortgefecht vorausgegangen sein. Shapira war von dem Angreifer als „pro-israelisch“ angegangen worden, der Schläger ist an der Freien Universität offenbar als „pro-arabisch“ bekannt.

Von der Berliner Staatsanwaltschaft, die den Fall inzwischen übernommen hat, hieß es auf Anfrage: „Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass der Geschädigte in irgendeiner Weise zu einer Eskalation beigetragen oder gar einen Angriff provoziert habe.“

Der Tatverdächtige sei nicht festgenommen, teilte die Behörde mit. „Untersuchungshaft würde voraussetzen, dass Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sich der Beschuldigte dem Verfahren entziehen könnte. Dies ist hier nicht der Fall“, sagte ein Sprecher. Die weiteren Ermittlungsschritte würden geprüft. Im Raum stehe der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung. „Ein antisemitisches Tatmotiv scheint nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen nicht fernliegend.“

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Shapira traf sich mit einer Freundin in Mitte

Shapira hatte sich in der Bar mit einer Freundin getroffen. Als sie das Lokal verlassen haben, so der Stand, folgte ihnen ein Mann. Dieser Mann, der 23-jährige Tatverdächtige, habe Shapira angesprochen, in ein Gespräch verwickelt, letztlich unvermittelt geschlagen und getreten.

Shapiras Begleiterin gab in „Zeit Online“ an, einen Streit zwischen den Männern habe es nicht gegeben. Demnach hat der Kommilitone sein späteres Opfer schon in der Bar erkannt, ihn auf der Straße auf dessen Engagement für jüdische Studierende an der Hochschule angesprochen und schließlich zugeschlagen.

Die Polizei ermittelte den 23-jährigen Verdächtigen, durchsuchte seine Wohnung und konfiszierte sein Mobiltelefon. Unter anderem wegen fester Wohnverhältnisse kam der Mann nicht in Untersuchungshaft.

Smartphone und Laptop in Klinik gestohlen

Lahav Shapira ist nach dem antisemitischen Angriff offenbar Opfer einer weiteren Straftat geworden. Der Bruder des Opfers, der Comedian Shahak Shapira, hatte am Dienstagmorgen über den Kurznachrichtendienst X mitgeteilt, dass seinem Bruder in der Nacht Smartphone und Laptop aus dem Krankenzimmer geklaut wurden.

Die Charité bestätigte auf Anfrage den Vorfall. Ein Sprecher sagte, dass es „unbefugten Personen“ leider gelungen sei, „auf eine eigentlich verschlossene Station zu gelangen“ und drei Patienten zu bestehlen.

Shahak Shapira war in der Vergangenheit selbst Opfer antisemitischer Angriffe. In der Silvesternacht 2014 hatten ihn Unbekannte in einem Waggon der Berliner U-Bahnlinie 6 zusammengeschlagen. In Berlin wurden in den letzten Jahren immer wieder Juden angegriffen. Die Täter bezogen sich mitunter offen auf ihre arabisch-muslimische Herkunft.

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