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Update

Polizeidirektion 5 erneut im Fokus: Berliner Polizistin konsumierte beschlagnahmtes Koks mit Kollegen

Eine Polizistin soll Kokain beschlagnahmt und mit anderen Beamten gemeinsam konsumiert haben. Nun wurden Wohnungen und Diensträume durchsucht.

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Einen Tag nach den Durchsuchungen wegen Verdachts der Bestechlichkeit gibt es schon wieder Ärger in der Polizeidirektion 5 (City) in Berlin: Eine 44 Jahre alte Kriminalpolizistin soll von beschlagnahmtem Kokain etwas für sich behalten haben und es gemeinsam mit mehreren Polizeibeamt:innen Anfang Februar gemeinsam konsumiert haben. Das teilte die Berliner Polizei am Donnerstagnachmittag mit.

Namentlich bekannt sind den Angaben zufolge neben der 44-Jährigen ein Kriminalpolizist und eine Schutzpolizistin. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Mitarbeitende der Direktion 5 (City), die zuständig ist für die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, den nördlichen Teil Neuköllns und den Ortsteil Mitte. 

Am Morgen wurden Wohn- und Diensträume der drei Mitarbeitenden wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und des Verwahrungsbruchs durchsucht und Beweismittel beschlagnahmt.

Die Durchsuchung habe zum Auffinden von „kokainsuspekter Substanz“ bei der Beschuldigten geführt, heißt es von der Polizei. Dienstrechtliche Schritte würden geprüft. Die strafrechtlichen Ermittlungen führe ein Fachkommissariat des Landeskriminalamtes.

Verdachts der Bestechlichkeit in derselben Direktion

Erst am Mittwoch waren die Räume eines Polizisten derselben Direktion durchsucht worden. Er steht im Verdacht, interne Informationen weitergegeben zu haben. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und der Verletzung von Dienstgeheimnissen ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Am Morgen habe es Durchsuchungen in seiner Wohnung und an seinem Arbeitsplatz gegeben.

Natürlich gibt es in der Berliner Polizei wie in der Gesamtbevölkerung Menschen, die für Bestechung empfänglich sind oder Drogen konsumieren.

Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner GdP

Der Beamte soll nach Tagesspiegel-Informationen gegen Geld Daten im System Poliks abgefragt haben. Dort soll er für die Geldgeber überprüft haben, ob und was gegen sie im Datensystem der Polizei vorliegt – ob etwa gegen sie ermittelt wird.

Der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei, Benjamin Jendro, äußerte sich zu den Vorfällen bei der Polizeidirektion 5 (City): „Das sind schwere Vorwürfe gegen unsere Kolleginnen und Kollegen. Solange diese im Rechtsstaat nicht bewiesen sind, gelten sie wie jeder andere auch als unschuldig.“ Dennoch sei es richtig, dass damit transparent umgegangen wird, um gar nicht erst den Vorwurf aufkommen zu lassen, man würde etwas unter den Tisch kehren, so Jendro. „Wir hoffen, dass das auch mit der weiteren Entwicklung passiert. Natürlich gibt es in der Berliner Polizei wie in der Gesamtbevölkerung Menschen, die für Bestechung empfänglich sind oder Drogen konsumieren.“ (Tsp)

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