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Schlaf gut? Da kann sich das Rotkäppchen neben dem Wolf nicht so sicher sein.

© imago images/KHARBINE-TAPABOR

Tagesspiegel Plus

Prügel, Mord und Geiselhaft: Sind Märchen zu hart für Kinder?

Gewalt, Rollenklischees, ein veraltetes Weltbild. Eltern sehen Märchen oft skeptisch. Eine Expertin erklärt, warum Sie sie ihren Kindern trotzdem vorlesen sollten.

In „Hänsel und Gretel“ wird gemordet, in Rapunzel ein junges Mädchen in Geiselhaft genommen – und auch sonst wird in Märchen ständig gedroht, erpresst oder geprügelt. Frau Fischer, können Sie als Märchen-Expertin verstehen, dass es manchen Eltern davor graut, ihren Kindern diese Geschichten vorzulesen?
Das kann ich nur bis zu einem bestimmten Grad nachvollziehen. Wer als Kind mit Märchen aufgewachsen ist, der erinnert sich an das Schöne und nicht daran, dass die Märchen grausam waren. Warum sollte es den eigenen Kindern heute anders damit ergehen? Kinder denken nicht wie Erwachsene. Sie stehen mit einem Bein in ihrer magischen Welt, viele reden beim Spielen mit sich selbst oder haben imaginäre Freunde. In diese Welt passen Märchen genau rein. 

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